Bäume und Sträucher: Im Sommer braucht man Gehölze nicht zu pflegen, insbesondere dann nicht, wenn im Frühjahr dafür gesorgt wurde, dass kein Unkraut aufkommt. Pflanzen, die Mangelerscheinungen aufweisen, oder Jungpflanzen, die sich noch entwickeln, kann man jetzt noch düngen. Später sollte nicht mehr gedüngt werden.
Bewässerung: Man gießt nicht häufig ein bisschen, sondern eher in größeren Abständen, dafür aber durchdringend. Es nützt den Pflanzen wenig, wenn regelmäßig nur die Bodenoberfläche befeuchtet wird, weil sich dann ihre Wurzeln nur flach ausbilden. Tritt nämlich eine längere Trockenheit auf, sind die kurzen Wurzeln nicht in der Lage, das Wasser aus tieferen Schichten nach oben zu transportieren.
Blütengehölze pflanzen: Blütengehölze entfalten im Juli und August ihre volle Pracht. Das Pflanzloch sollte doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen sein. Nachdem man etwas Kompost dazugegeben hat, setzt man das Gehölz hinein und füllt Erde auf. Ballenpflanzen muss man ringsherum sofort festtreten. Wenn ein Gießrand entstanden ist, schlämmt man ihn kräftig mit Wasser. Größere Gehölze stützt man mit einem Pfahl ab.
Buschbohnen: Die buschig wachsenden Hülsenfrüchtler werden im Garten gerne angebaut; man spart sich Stützgerüste und erhält frische, knackige Früchte von gutem Aroma. Buschbohnen können ab Mitte Mai ins Freie, beziehungsweise ab Mitte April unter Folie ausgesät werden. Die Samenkörner werden entweder in einer Reihe oder in Horsten in die Erde gelegt. Buschbohnen bevorzugen einen sonnigen und warmen Standort mit humoser, lockerer Erde.
Chinakohl: Chinakohl wird von Anfang Juli bis spätestens 10. August ins Freiland gesät. Ausgesät wird im Reihenabstand von 25 bis 30 Zentimetern. Die ausgewachsenen Köpfe können bis 2 Kilo wiegen. Wie alle Kohlarten benötigt Chinakohl viel Wasser. Trockenheit kann zu Schosserbildung führen.
Dahlien: Die jungen Stängel werden weiterhin mit weicher Schnur oder Bast festgebunden. Wachsen die Pflanzen nicht kräftig genug, düngt man alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger. Zum Düngen muss die Erde feucht sein. Wenn der Boden trocken ist, wird er zuerst gewässert.
Eissalat und Herbstkopfsalat: Der letzte Saattermin für eine Kopfsalaternte im Herbst ist der 20. Juli. Gepflanzt werden kann dagegen noch in der ersten Augustwoche. Geeignete Kopfsalatsorten für den Herbstanbau sind Resika und Hilde. Bei Eissalat können noch alle Sorten gesät werden.
Erbsen: Erbsen bevorzugen einen sonnigen und warmen Standort, kalkhaltige, lockere und mittelschwere Humusböden. Man unterscheidet Schal- oder Palerbsen mit runden, zarten Körnern, Markerbsen mit etwas schrumpeligen, süßen Körnern und Zuckererbsen, bei denen die feinen Hülsen ganz und mit den Körnern verzehrt werden.
Erdbeeren: Gleich nach der Ernte werden Kulturmaßnahmen getroffen, die für die Ertragsleistung im nächsten Jahr wichtig sind. Erdbeeren bleiben meist ein bis zwei, höchstens drei Jahre stehen. Je älter die Pflanzen sind, desto kleiner bleiben die Früchte, und der Befall durch Schädlinge und Krankheiten steigt häufig. Soll ein gesunder Bestand ein weiteres Jahr stehen bleiben, wird sofort nach der Ernte entrankt und abgemäht. Der Schnitt darf nicht zu tief erfolgen, damit die Herzblätter keinen Schaden nehmen.
Gemüsebeet: Wenn Gemüsebeete abgeerntet sind, ist zu empfehlen, sie rasch wieder neu zu bestellen. Das entspricht nicht reinem Nützlichkeitsdenken, denn brachliegender Boden verliert an Gare, verdunstet unnötig Bodenfeuchtigkeit, verkrustet und wird bald von Unkräutern erobert. Lieber sollte man die Gemüseanbaufläche im Hausgarten verringern, als nach der ersten Frucht einzelne Beete ungenutzt liegen lassen.
Gemüsegarten: Zu den typischen Arbeiten im Gemüsegarten im Juli gehört die Aussaat von Salaten, Mangold und Spinat. Auch Rüben, Chinakohl, Bohnen, Rote Beete, Rettich und Radieschen sät man jetzt aus. Unter Glas zieht man Endivien, Zuckerhut und Knollenfenchel. Dagegen werden jetzt Blumenkohl und Kohlrabi ins Freie gepflanzt.
Gladiolen: Wenn man verhindern will, dass Gladiolen umfallen, müssen die heranwachsenden Pflanzen gestützt werden. Man kann sie einzeln an Stäben mit Drahtringen oder Bast befestigen oder aber, vor allen Dingen Schnittgladiolen auf Beeten, zwischen Drahtnetzen - so genannten Chrysanthemennetzen - aufleiten.
Gründüngung: Auf abgeernteten Gemüsebeeten, die jetzt nicht mehr bestellt werden, kann man Gründüngungspflanzen säen. Dadurch erhält der Boden Schatten, und gleichzeitig wird er mit Nährstoffen und Humus angereichert. Die meist im Spätsommer ausgebrachten Gründüngungspflanzen bleiben bis zum Herbst oder bis zum Frost auf dem Boden.
Grünkohl: Eine ideale Nachfrucht im Gemüsegarten ist der Grünkohl, auch Blätter- oder Krauskohl genannt. Die Kultur ist relativ einfach, da der Grünkohl auch im Halbschatten gedeiht. Gepflanzt wird bis Ende Juli. Die Pflanzung erfolgt im Abstand von 40 auf 50 Zentimeter. Empfehlenswerte Sorten sind "Spurt" und "Frosty".
Heckenschnitt: Die Seitenwände der Hecke sollten immer leicht schräg geschnitten werden, damit die Hecke einen trapezförmigen Querschnitt aufweist. Senkrechte Wände sind nur bei austriebswilligen Heckenpflanzen, wie Hainbuche oder Liguster zu empfehlen. Es besteht auch die Gefahr, dass die Hecke im unteren Bereich schütter und kahl wird.
Hecken schneiden: Hecken aus laubabwerfenden Gehölzen wie Hainbuchen, Rotbuchen, Liguster, Weißdorn und andere werden zweimal, Hecken aus immergrünen Sträuchern einmal im Jahr geschnitten. Bei laubabwerfenden Gehölzen spricht man vom Haupt- oder Formschnitt, der in der Zeit der Vegetationsruhe durchgeführt wird.
Hecken im Juli schneiden: Beim Sommerschnitt werden nur Schönheitskorrekturen vorgenommen, damit die Hecke sauber und ordentlich aussieht. Man sollte jedoch nicht vor Ende des Monats schneiden, um die in Hecken häufig vorkommenden Vogelbruten nicht zu stören.
Verjüngungsschnitt: Sind Hecken kahl und unansehnlich geworden, wird ein Verjüngungsschnitt nicht zu vermeiden sein. Dabei sollte es ziemlich radikal zugehen, das heißt, die Stämme bis auf 25 Zentimeter über dem Boden abschneiden oder absägen. Dies gilt allerdings nur für laubabwerfende Ziergehölze, nicht für Immergrüne.
Himbeeren: Eine Himbeerkultur sollte spätestens nach acht bis zehn Jahren erneuert werden. In Neupflanzungen ebenso wie in Ertragslagen wird der Boden mit organischer Substanz abgedeckt. Die flach wurzelnden Himbeeren brauchen diese waldähnlichen Bedingungen mit feuchtem Boden mehr als alle anderen Beerensträucher. Bei jungen Pflanzen sollte man die Blattunterseiten nach saugenden Insekten absuchen.
Iris: Anfang Juli gräbt man solche Zwerg- und mittelhohe Bartiris aus, die schon drei Jahre lang im Boden sind. Vom Ende des Monats an kann man hohe Bartiris, die man teilen will, ausgraben. Die Teilung kann jedes Jahr oder alle zwei Jahre vorgenommen werden. Besser ist es aber, die Pflanzen drei Jahre lang ungestört wachsen zu lassen.
Johannisbeere: Johannisbeeren sollten möglichst vollreif geerntet werden, da sie in den letzten Tagen vor der Reife einen ausdrucksvolleren Geschmack bekommen und mehr Saft ergeben. Gleich nach der Ernte lichtet man ältere Ruten aus und gleicht den Nährstoffentzug bei Sträuchern, die reichlich getragen haben, durch Dünger aus. Günstig ist es, den Boden anschließend mit Stroh und Gras abzudecken.
Knollenfenchel: Dieses in südlichen Ländern beliebte Gemüse wächst auch bei uns ausgezeichnet. Für den Ganzjahresanbau eignet sich Zefa Fino, Argo und Sperlings Cantino. Diese Sorten sind schossfest. Ausgesät wird auf einem Beet in 3 Reihen mit 40 Zentimetern Abstand. Wichtig für den Ernteerfolg sind reichlich Wasser und Nährstoffe.
Küchenkräuter: Dill und Petersilie werden nochmals im Freiland ausgesät. Um den Geschmack der Kräuter zu erhalten, muss man sie zum richtigen Zeitpunkt ernten. Entscheidend ist dabei, ob man Blüten, Samen, Blätter oder Stängel verwendet. Kräuter, die für den Winterbedarf konserviert werden, erntet man kurz vor der Blüte, weil sie dann den höchsten Anteil an aromatischen Stoffen enthalten.
Küchenkräuter trocknen: Viele Kräuter behalten ihren Duft, auch wenn sie getrocknet sind. Zum Trocknen eignen sich Bohnenkräuter, Salbei, Basilikum, Majoran, Liebstöckel und Thymian. Man pflückt jeweils nur eine geringe Menge, legt die geschnittenen Kräuter in Behälter und trocknet sie sofort. Die verschiedenen Arten hält man stets voneinander getrennt, damit sich ihr Aroma nicht vermischt.
Lilien: Der Juli ist die Hauptblütezeit der Lilien. Abgewelkte Blütenstände werden entfernt. Bei feuchter oder schwüler Witterung muss man auf Grauschimmel achten. Feuchtes Wetter fördert die Ausbreitung des gewöhnlichen Grauschimmels. Die Symptome sind bräunlich rote Flecken oder graue, schimmelige Stellen oder beides auf den Blättern.
Mulchen: Fast alle pflanzlichen Gartenmaterialien können zu Mulch verarbeitet werden, vorausgesetzt, die Pflanzen waren gesund. Von Krankheiten oder Schädlingen befallene Teile gehören weder auf den Kompost noch sollten sie zum Mulchen verwendet werden. Prinzipiell muss grobes Material zerkleinert werden, bevor es auf die Beete kommt.
Nelken: Auch in diesem Monat können noch die Nebenknospen der Gartennelken entfernt werden. Auf Schädlinge und Krankheiten muss geachtet werden. Für die Herbstpflanzung werden Garten- und Steingartennelken bestellt. Bei Steingartennelken entfernt man verwelkte Blüten, gießt trockene Pflanzen gründlich und düngt mit einem Volldünger; auch die Gartennelken werden gedüngt.
Obstbäume: Mit Früchten beladene Äste brechen nicht, wenn man rechtzeitig schwächere Leitäste an reich tragenden Bäumen stützt. Ist ein Ast angebrochen, dann sollte man versuchen, die Teilstücke längere Zeit aneinander zu pressen, damit sie wieder zusammenwachsen. Die Wundränder werden mit Wundwachs bestrichen.
Obstgarten im Juli: Zu den allgemeinen Arbeiten im Obstgarten zählt unter anderem das Pflanzen von Erdbeersträuchern. Absenker werden jetzt von der Mutterpflanze getrennt und dann im August gepflanzt. Auch stützt man stark tragende Zweige von Obstbäumen und sorgt für einen Auslichtungsschnitt direkt nach der Ernte von Kirsche, Mirabelle und Pflaume.
Obstgarten im Juli: Bei Erdbeeren lohnt sich nur noch eine gelegentliche Nachlese, wenn man nicht die mehrmals tragenden Sorten angebaut hat. Von den Süßkirschen hängen auch nur die späten Sorten, die Knorpelkirschen, an den Bäumen. Helle Sauerkirschen reifen jetzt heran, Ende des Monats beginnt die Ernte der Schattenmorellen.
Pflegearbeiten: Verschiedene Gemüsearten wie Gurken, Tomaten und Zucchini, haben jetzt Früchte angesetzt und brauchen nun viel Nährstoffe. Dasselbe gilt für Blumenkohl, Brokkoli, Stangenbohnnen, Spätkohl, Spätmöhren, Zwiebeln, Porree und Schwarzwurzeln. Deshalb sollte mit schnell wirkendem Dünger gedüngt werden.
Rasen belüften: Wenn sich die Rasenoberfläche zu stark verdichtet hat, bearbeitet man sie mit einer Grabgabel oder einem Belüftungsgerät (Vertikutierer), damit das Wasser besser abzieht. Bei starker Sonnenbestrahlung wird der Rasen erst abends oder morgens bewässert. Das Wasser sollte mindestens 15 Zentimeter tief einsickern.
Bekämpfung von Krankheiten: Fungizide werden besonders bei heißem und feuchtem Wetter zur Bekämpfung der Hexenringkrankheit und von Corticium angewendet. Wenn erneut Unkräuter aufkommen oder sie zuvor nicht ausreichend bekämpft worden sind, behandelt man den Rasen bei warmem, feuchtem Wetter mit selektiven Unkrautbekämpfungsmitteln.
Richtig ernten: Blattgemüse schneidet oder zieht man am Abend, Knollen- oder Wurzelgemüse wird dagegen erst am Morgen geerntet. Das hängt damit zusammen, dass die am Tage in den grünen Teilen der Pflanze erzeugten Stoffe nachts in die Wurzeln abtransportiert werden.
Römischer Salat: Dieser Salat bildet geschlossene, ovale Köpfe mit einem sehr guten Geschmack. Wie der Eissalat hält sich der Römische Salat, der auch Bindesalat genannt wird, auch geschnitten längere Zeit. Er wird von April bis Anfang Juli ins Freiland ausgesät. Er kann dicht gesät und kultiviert werden.
Rosen: Jetzt werden Blumen für die Vase geschnitten und verwelkte Blüten entfernt. Dadurch entwickeln sich neue kräftige Triebe, die so wachsen, dass die Pflanzen ihre schöne, gleichmäßige Form behalten. Gleichzeitig wird auch die schnelle Entwicklung des nächsten Blütenflors unterstützt.
Stauden: Frühblühende Arten werden weiterhin zurückgeschnitten und verwelkte Blüten abgeschnitten. Skabiosen, Hundskamille, Schafgarbe und Chrysanthemen gehören zu den Pflanzen, die länger blühen, wenn verwelkte Blüten abgeschnitten oder frische Blüten als Schnittblumen geschnitten werden.
Stauden: Jetzt ist eine günstige Pflanzzeit für Stauden, die im Frühling blühen: Schwertlilien, Pfingstrosen und Steppenkerzen. Auch einige Knollengewächse können in diesen Wochen schon gesetzt werden: Madonnenlilien, Kaiserkronen, Herbstkrokusse, Alpenveilchen, Hundszahn und Herbstzeitlose. Tulpen und Narzissen folgen in vier bis sechs Wochen.
Tomaten: Die Früchte der Tomatenpflanzen sollten sich jetzt so entwickelt haben, dass man fast jeden Tag einige Früchte ernten kann. Man windet die Triebe weiterhin um die Stützschnüre oder bindet sie an Stäben fest. Die Seitentriebe werden wie bisher ausgebrochen. Jede Woche sollte mit einem Spezialdünger gedüngt werden.
Weinrebe: Triebe an Rebspalieren, die sich an der Oberseite der Seitentriebe entwickelt haben, werden jetzt angeheftet, diejenigen mit Blütenständen auf drei Blätter über dem obersten Blütenstand entspitzt. Dagegen lässt man bei blütenlosen Trieben sieben bis acht Blätter stehen. Die sich aus den Blattachseln entwickelten Geiztriebe schneidet man auf ein Blatt zurück.
Wicken: Wenn das Beet richtig vorbereitet wurde, braucht es nur bei Bedarf gegossen zu werden. Jetzt wird es notwendig, die Wicken in gewissen Abständen zu düngen. Meist reicht eine Düngerzugabe alle 14 Tage. Man verwendet handelsüblichen Flüssigdünger. Es ist wichtig, dass man Spalierwicken nicht überdüngt.
Ziergehölze vermehren: Der beste Zeitpunkt für die Vermehrung von Nadelgehölzen und anderen immergrünen Gehölzen ist Ende Juli bis Anfang August. Nadelgehölzstecklinge werden gerissen oder so geschnitten, dass immer ein Teil des alten Holzes am Steckling bleibt. Bei Spitzentrieben schneidet man den Steckling bis zum Ansatz des diesjährigen Triebes. Alle Fichten- und Tannenarten sollten nur aus Spitzentrieben vermehrt werden.
Zimmerpflanzen: Es wird weiterhin, wie für den Sommer empfohlen, gegossen und gedüngt. Einige Pflanzen brauchen mehr Wasser als andere, je nachdem, wo sie stehen und welche natürlichen Bedürfnisse sie haben. An heißen, sonnigen Tagen gießt man ausgiebig. Auch die Luftfeuchtigkeit sollte erhöht werden. Am besten besprüht man die Gewächse mit einer Blumenspritze mehrmals am Tag.
Zwiebel- und Knollengewächse: Der Juli ist der wichtigste Monat für das Herausnehmen und Lagern von Frühjahrsblühern, wie Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Schneeglöckchen, Märzenbecher und andere Pflanzen mit kleinen Zwiebeln haben nach mehreren Jahren Horste gebildet, die jetzt geteilt und neu eingepflanzt werden.