WETTER-LEXIKON

  • Kältepol
  • Kälterückfall
  • Kältewelle
  • Kalmengürtel
  • Kalmenzone
  • Kaltfront
  • Kaltluftsee
  • Kaltlufttropfen
  • Katathermometer
  • Keimtemperatur
  • Kelvin
  • kernloser Winter
  • Kippthermometer
  • Klareis
  • Klarsicht-Turbulenz
  • Klimaatlas
  • Klimaformel
  • Klimakammer
  • Klimaschwankungen
  • Klimatherapie
  • Klimatische Schneegrenze
  • Klimazonen
  • Knoten
  • Koagulation
  • Koaleszenz
  • kolloid-labil
  • Kolloide
  • Kondensation
  • Kondensationskerne
  • Kondensstreifen
  • Kontinentalklima
  • Konvergenz
  • Kosmische Strahlung
  • Küstenklima
  • Küstennebel
  • Küstennebel 2
  • Kugelblitz
  • Kurort-Klima
  • Kuroshio
  • Kurz-, Mittel- und Langfristvorhersagen:
  • Kymatologie

Kältepol

Als Kältepol bezeichnet man den Ort auf der Erde, an dem die tiefsten Lufttemperaturen gemessen werden. Auf der Nordhalbkugel ist dies Ojmjakon in Nordost-Sibirien: minus 78 Grad (1938) und auf der Südhalbkugel Wostok (russische Station in der Antarktis: minus 89 Grad (1983).

Kälterückfall

Unterbrechung des jahreszeitlich bedingten Temperaturanstiegs im Frühjahr und Sommer durch Kaltlufteinbrüche. In Mitteleuropa nennt man diese mehrere Tage andauernde Wetterlage, die für die betreffende Jahreszeit wesentlich zu niedrige Temperaturen bringt, volkstümlich z. B. Aprilwetter, Eisheilige, Schafkälte und Siebenschläfer.

Kältewelle

Plötzliche starke Abkühlung der Lufttemperatur unter die normalen Werte. Kältewellen entstehen in Mitteleuropa besonders im Winter durch Advektion sehr kalten Festlandsluft aus dem Nordosten, wobei durch Ausstrahlung über einen frischen Schneedecke die Minima der Lufttemperatur extrem niedrige Werte erreichen können (-37,8 Grad am 12. Februar 1929 in Hüll, Bayern). Sie können aber auch mit Schneeschauern durch Advektion maritimer Polarluft aus dem Nordwesten eingeleitet werden.

Kalmengürtel

Gebiet der Windstillen und der schwach umlaufenden Winde in der Äquatorzone, das über den Ozeanen am ausgeprägtesten ist. Da der Kalmengürtel im Bereich der innertropischen Konvergenz liegt, ist er reich an Konvektionswolken und Niederschlägen, die meist schauerartig und gewittrig sind. Im Gegensatz zu den Rossbreiten handelt es sich hierbei um eine windstille Tiefdruckrinne.

Kalmenzone

Region beiderseits des Äquators, in der geringer Luftdruck herrscht und entweder überhaupt kein Wind oder nur ein sehr schwacher Wind weht. Windstillen werden als Kalmen, Doldrums oder auch Mallungen bezeichnet. Die schwüle und heiße Region war bei den Seeleuten gefürchtet, da die Segelschiffe oft monatelang in der Flaute festsaßen.

Kaltfront

Grenzfläche zwischen warmen und kalten Luftmassen, wenn kältere Luft die wärmere am Boden verdrängt. Beim Durchzug einer Kaltfront dreht der Wind unter Auffrischen nach rechts, die Lufttemperatur sinkt, und der Luftdruck beginnt zu steigen. Nach einem Frontdurchgang gibt es Schauerniederschläge. Man nennt das auch Rückseitenwetter.

Kaltluftsee

Ansammlung von kalter Luft in Tälern, Senken und Mulden, die hier bei Windstille stagniert. Im Vergleich zur wärmeren Umgebung (die Tiefsttemperaturen sind oft um mindestens 2 Grad Celsius geringer) ist im Bereich des Kaltluftsees sowohl die Frostgefahr als auch die Nebelbildung erhöht.

Kaltlufttropfen

Bezeichnung für ein Höhentief mit einem Durchmesser von 500 bis 1000 Kilometern und einem Kern aus sehr kalter Luft in der oberen Troposphäre (5 bis 10 Kilometer Höhe); hier treten im Winter nicht selten die tiefsten beobachteten Temperaturen auf. Im Sommer sind sie häufig mit Gewittern verbunden.

Katathermometer

Flüssigkeitsthermometer zur Messung der Kühlwirkung der Luft, bei dem beobachtet wird, in welcher Zeit das (im Wasserbad) vorgewärmte Gerät sich von 38,0 auf 35,0 Grad Celsius abkühlt. Das zylindrische Thermometergefäß ist meist mit gefärbtem Äthylalkohol gefärbt.

Keimtemperatur

Die Keimtemperatur für Saat- und Pflanzgut ist die Temperatur, die der Erdboden haben muss, damit das Keimen beginnt. Sie liegt zum Beispiel bei Getreide bei 3 bis 5 Grad Celsius, bei der Kartoffel bei 8 Grad, beim Kürbis bei 12 Grad und beim Tabak bei 14 Grad.

Kelvin

Von dem britischen Physiker William Lord Kelvin of Largs vorgeschlagene und heute allgemein gültige Temperaturskala. Von den Gesetzen der Thermodynamik ausgehend beginnt sie am absoluten Nullpunkt (0 Kelvin). Dem absoluten Nullpunkt entspricht auf der Celsius-Skala der Wert -273,15 °C.

kernloser Winter

Ein kernloser Winter ist für mitteleuropäische Verhältnisse ein Winter, der im Gegensatz zum Normalfall im Januar wesentlich milder ist als im Dezember und im Februar. Zusätzlich unterscheiden sich die Monatsmitteltemperaturen der Wintermonate kaum voneinander, daher ist das Jahresminimum nicht sehr ausgeprägt.

Kippthermometer

Gegen hohe Außendrücke unempfindliches, sehr genaues Tiefseethermomter zur Messung der Wassertemperatur und der thermischen Schichtung des Wassers. Ein durch die veränderte Außentemperatur zum Zeitpunkt der Ablesung entstehender Fehler wird unter Verwendung eines Nebenthermometers ausgeglichen.

Klareis

Klareis ist eine Form der Nebelfrostablagerung. Es ist eine glatte, kompakte, im allgemeinen durchsichtige und sehr fest anhaftende Eisablagerung unbestimmter Form und unregelmäßiger Oberfläche. Klareis entsteht bei Lufttemperaturen zwischen minus 3 und 0 Grad durch langsames Anfrieren von unterkühlten Nebeltröpfchen an Gegenständen und kann zu schweren Eislasten anwachsen.

Klarsicht-Turbulenz

Eine tückische und für das Flugwesen in großen Höhen gefährliche Eigenart der Strahlströme (Jet streams), an deren Rändern die sehr hohe Windgeschwindigkeit rasch abnimmt und stark verwirbelt wird. Diese Turbulenz ist nicht immer erkennbar und kommt in klarer Luft ohne Vorwarnung für das in eine solche Zone geratene Flugzeug vor.

Klimaatlas

In einem Klimaatlas werden Klimakarten für ein bestimmtes Gebiet oder für einen speziellen Anwendungsbereich wie z. B. die Landwirtschaft zusammengestellt. Außerdem gibt es Tabellen und Abbildungen, die die Klimakarten ergänzen. Begleittexte sorgen für ihre Interpretation.

Klimaformel

Hilfsmittel zur Beschreibung des Klimas eines Ortes und bei der Erstellung von Klimakarten. Die Klimaformel geht von gemessenen Werten (u. a. Jahresmittelwert der Lufttemperatur, Jahresniederschlagssummen) aus. Gebräuchlich ist die Klimaformel von W. Köppen und R. Geiger. Diese beruht ausschließlich auf der Lufttemperatur und deren Verteilung auf die Jahreszeiten.

Klimakammer

Raum, dessen Temperatur, Feuchtigkeit, Druck und Gaszusammensetzung variiert werden können. Sie wird für physiologische Untersuchungen an Pflanzen, Tieren und Menschen gebraucht, z. B. für die Behandlung bei Erkrankungen der Atemwege oder zur Prüfung von Materialien auf Tropenfestigkeit.

Klimaschwankungen

Langfristige Umstellungen des mittleren Zustandes der Atmosphäre. Da erst seit dem 18. Jahrhundert systematische meteorologische Beobachtungen vorliegen, lassen sich erst seit dieser Zeit Klimaschwankungen exakt nachweisen. Eine markante Umstellung der Temperaturverhältnisse hat seit der vorletzten Jahrhundertwende stattgefunden; sie führte von 1951 bis 1975 zur wärmsten Periode der letzten 200 Jahre.

Klimatherapie

Behandlung bestimmter Krankheiten in Kurorten, die eine besondere Klimabeschaffenheit haben wie staubfreie Luft, nebelfreie Lage, Sonneneinstrahlung und bestimmte Höhenlage. Im allgemeinen haben Mittelgebirgskurorte “Schonklima”, Höhenkurorte und Seebäder “Reizklima”.

Klimatische Schneegrenze

ie klimatische Schneegrenze ist die höchste Lage, in der der im Jahresdurchschnitt gefallene Schnee im Mittel nicht mehr vollständig schmilzt. Sie wird theoretisch errechnet. In den Alpen liegt sie auf der Nordseite zwischen 2500 und 2800 Metern über dem Meeresspiegel, in den Zentralalpen zwischen 2900 und 3200 Metern.

Klimazonen

Großräumige Gebiete der Erde, in denen die wesentlichen Züge des Klimas gleichartig sind. Sie sind hauptsächlich durch die unterschiedlichen Einstrahlungsverhältnisse und die damit zusammenhängende allgemeine Zirkulation der Atmosphäre bedingt. Heute unterscheidet man fünf Hauptklimazonen auf der Erde: Das tropische Klima, das aride, trockene Klima, das warme, gemäßigte Regenklima, Schneewaldklima und polares Klima.

Knoten

In der Meteorologie ein Maß für die Windgeschwindigkeit. Knoten ist eine aus der Seefahrt stammende Maßeinheit für die Schiffsgeschwindigkeit. Ein Schiff fährt mit der Geschwindigkeit von einem Knoten, wenn es in einer Stunde die Strecke von einer Seemeile (= 1,852 km) zurücklegt.

Koagulation

Das Anwachsen von Wolkentropfen indem sie mit kleineren in der Luft mitgeführten Aerosolteilchen aufgrund ihrer unterschiedlichen Fallgeschwindigkeiten kollidieren. Dadurch kann jedoch nur kleintropfiger Regen entstehen. Auch das Anwachsen fester Niederschlagspartikel (Schnee, Eiskristalle) durch unterkühlte Wolkentropfen bezeichnet man als Koagulation.

Koaleszenz

Das Zusammenfließen von zwei Wassertröpfchen zu einem größeren Regentropfen bei Berührung. Dieser Prozess ist für die Niederschlagsbildung innerhalb "warmer Wolken" (mit Temperaturen über 0 Grad Celsius) von Bedeutung. Hierbei spielen unter anderem die Tropfengröße und die elektrische Ladung der Wassertröpfchen eine wichtige Rolle.

kolloid-labil

Der Zustand von Wolken oder Nebel, der durch ein Nebeneinander von großen und kleinen Tropfen gekennzeichnet ist. Dabei wachsen die größeren Tropfen auf Kosten der kleineren, und es werden dadurch Tropfen gebildet, die groß genug sind, um den Erdboden als Niederschlag zu erreichen. Eiskristalle wachsen auf Kosten der Wassertropfen, da sie einen geringeren Sättigungsdampfdruck haben.

Kolloide

Bezeichnung für kleine Teilchen oder Tröpfchen (typischerweise 0,1–10 Mikrometer), die sich in feinster, lichtmikroskopisch nicht mehr erkennbarer Verteilung in einer Flüssigkeit befinden. Kolloidsuspensionen sind wichtige Modellsysteme um Vorhersagen der statistischen Thermodynamik zu überprüfen oder atomare Festkörperprozesse zu simulieren.

Kondensation

Die Verdichtung von unsichtbarem Wasserdampf zu Wassertröpfchen in der Wolke oder im Nebel beim Vorhandensein von Kondensationskernen. Die Ursache ist die Abkühlung der Luft bis zur völligen Sättigung mit Wasserdampf.

Kondensationskerne

Kleinste Teilchen hygroskopischer Substanzen (z. B. Staub), die als Ansatzpunkte für die Kondensation von Wasserdampf, also bei der Bildung von Wolken und Nebel, notwendig sind. Die Anzahl der Kondensationskerne beträgt in reiner Luft bis zu 1000 pro Kubikzentimeter, in verschmutzter Großstadtluft bis weit über 100.000.

Kondensstreifen

Ein Kondensstreifen ist ein langer, schmaler Wolkenstreifen, der sich in den Abgasen eines Flugzeuges bildet. Er entsteht durch die Kondensation des in der Luft enthaltenen Wasserdampfes. In der Regel ist ein Kondensstreifen kurzlebig, kann aber auch einige Stunden erhalten bleiben.

Kontinentalklima

Die Bezeichnung für die klimatischen Verhältnisse der inneren und meerfernen Festlandsgebiete. Das Kontinentalklima ist durch große Temperaturgegensätze zwischen Sommer und Winter gekennzeichnet, die größten Niederschläge treten dabei im Sommer auf. Extremes Kontinentalklima herrscht zum Beispiel in Sibirien und großen Teilen Kanadas. Das Gegenstück zum Kontinentalklima ist das Seeklima.

Konvergenz

Das Zusammen- oder Gegeneinanderfließen von Luftströmungen. Die Bezeichnung wird in der Meteorologie einerseits anschaulich zur Beschreibung von horizontalen Strömungsanordnungen benutzt, andererseits mathematisch im Sinne der Vektoranalysis als negative Divergenz verstanden.

Kosmische Strahlung

Die Höhenstrahlung ist die aus dem Weltraum kommende, sehr energiereiche Korpuskularstrahlung. Sie besteht überwiegend aus Wasserstoffkernen, enthält aber auch Heliumkerne und andere Atomkerne. Beim Eindringen in die Erdatmosphäre wird sie wegen ihrer elektrischen Ladung durch das Magnetfeld der Erde beeinflusst. Sie ionisiert die Luft und ist ein entscheidender Faktor für die elektrischen Vorgänge in der Atmosphäre (Luftelektrizität).

Küstenklima

Klima, dass noch stark maritim durch Meeresküstenbereiche beeinflusst wird. Gegenüber dem Binnenklima zeichnet es sich durch ausgeglichenere Jahres- und Tagesschwankungen der Temperatur sowie durch größeren Windreichtum aus. Es steht besonders unter dem Einfluss der lokalen Land-Seewind-Zirkulation. An den Küsten finden sich jedoch sehr unterschiedliche Verhältnisse. Man unterscheidet Ostküstenklima und Westküstenklima.

Küstennebel

Vor allem im Wirkungsbereich kalter Meeresströmungen oder kalten Auftriebswasser vor subtropischen und tropischen Küsten auftretende Nebel. Sie entstehen durch Abkühlung der Luft über dem kalten Wasser, oft verstärkt durch Wärmeabstrahlung an einer Inversion.

Küstennebel 2

Wenn wärmere Festlandsluft über eine kalte Wasseroberfläche strömt, entsteht Nebel.

Kugelblitz

Seltene Erscheinungsform des Blitzes, der meist erst gegen Ende eines schweren Gewitters auftritt. Er hat die Form einer leuchtenden Kugel von der Größe eines Tennisballs bis zu der eines Fußballs, der sich relativ langsam entlang einer unregelmäßigen Bahn in der Nähe der Erdoberfläche bewegt.

Kurort-Klima

Für deutsche Kurorte muss ein Gutachten erstellt sein, in dem die Bedingungen für genau festgelegte Klimafaktoren vorliegen müssen. Dazu zählen z. B. die Staubbelastung im Kurgebiet, die Konzentration von Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid und Stickoxyden, die Sonnenscheindauer, die Schwülebelastung und die Zahl der Nebeltage.

Kuroshio

Der Kuroshio ist eine warme Oberflächen-Meeresströmung im westlichen Pazifik zwischen den Philippinen und der Ostküste Japans. Er hat auf das Klima Japans einen ähnlich maßgeblichen Einfluss wie der Golfstrom im Atlantik auf das Klima Europas. Der Name Kuroshio (jap. = Schwarze Strömung) rührt von der Farbe des Wassers her, das deutlich dunkler als das durchflossene Umgebungswasser ist.

Kurz-, Mittel- und Langfristvorhersagen:

Die Kurzfristvorhersage umfasst einen Zeitraum von 24 bis 36 Stunden und hat eine Eintreffwahrscheinlichkeit von etwa 86 Prozent. Die Mittelfristvorhersage umfasst einen Zeitraum von 3 Tagen bis zu einer Woche. Alle darüber hinausgehenden Zeiten sind der Langfristvorhersage zuzuordnen. Die Eintreffwahrscheinlichkeit der Mittel- und Langfristvorhersage bleibt hinter der der Kurzfristvorhersage zurück.

Kymatologie

Die Lehre von den Wellenformen in der Atmosphäre, Hydrosphäre (Wasserhülle der Erde, umfasst die Ozeane mit Nebenmeeren, Binnengewässern, Grundwasser und Gletschereis) und Lithosphäre (Gesteinsrinde der Erde bis etwa 1200 Kilometern Tiefe) . In der Meteorologie gehört dazu das Studium der Luftwogen und Wogenwolken, aber auch der Luftdruckwellen.