WETTER-LEXIKON

  • Dämmerung
  • Dämmerungscirren
  • Dampfdruck
  • Darstellungen in der Wetterkarte
  • Dauerfrostboden
  • Deformationsthermometer
  • Dendro-Klimatologie
  • Depression
  • Desertifikation
  • Diagenese
  • Diamantschnee
  • Dichte
  • Diesigkeit der Luft
  • Dissipation
  • Divergenz
  • Doldrums
  • Donner
  • Dopplereffekt
  • Dosimeter
  • Downburst
  • Drehung des Windes mit der Höhe
  • Drift
  • Druck
  • Druckfläche
  • Druckgebilde
  • Dürre
  • Düsenwirkung
  • Dunst
  • Durchmischung der Luft
  • Dynamik

Dämmerung

Übergang zwischen Tag und Nacht. Anfang bzw. Ende der bürgerlichen Dämmerung ist, wenn die Sonne 6,5 Grad und bei der astronomischen Dämmerung, wenn die Sonne 18 Grad unter dem Horizont steht. Die Dauer der bürgerlichen Dämmerung kann, je nach Jahreszeit, zwischen 35 und 50 Minuten differieren.

Dämmerungscirren

Mittelstufe zwischen Cirren und leuchtenden Nachtwolken. Sie sind hauptsächlich während der Dämmerung bei gleichzeitiger Sonne oder kurz nach Sonnenuntergang zu sehen und treten etwa in Höhe der Substratussphäre auf. Wahrscheinlich bestehen sie aus kleinsten Staubteilchen vulkanischen Ursprungs.

Dampfdruck

Der Druck des Wasserdampfes, der mit steigender Temperatur wächst. So kann ein Kubikmeter Luft bei einer Temperatur von minus 10 Grad Celsius 2,4 Gramm Wasserdampf, bei 0 Grad 4,9 Gramm, bei 10 Grad 9,4 Gramm und bei 20 Grad 17,3 Gramm Wasserdampf enthalten. Ist diese obere Grenze maximal erreicht, so ist die Luft mit Wasserdampf gesättigt, die relative Feuchtigkeit beträgt 100 Prozent. Bei weiterer Abkühlung wird der überschüssige Wasserdampf flüssig, er kondensiert und es kommt zu Wolken- bzw. Nebelbildung.

Darstellungen in der Wetterkarte

Die Grundlage für die Darstellungen in der Wetterkarte ist eine große Zahl gleichzeitiger Beobachtungen. Die Einzelbeobachtungen müssen in möglichst kurzer Form das Wetter zurzeit der Beobachtung und den Wetterablauf während der letzten Stunden vor der Beobachtung kennzeichnen und international verständlich sein.

Dauerfrostboden

Der Dauerfrostboden, auch als Permafrostboden bezeichnet, ist ein ständig tiefgründig gefrorener, nur in der warmen Jahreszeit oberflächlich auftauender Boden, der hauptsächlich in den Polar- und Tundrengebieten vorkommt. In Nordrussland erreicht der Permafrost Tiefen von bis zu 1.450 Meter Bodentiefe, in Skandinavien sind es nur 20 Meter.

Deformationsthermometer

Sammelbezeichnung für alle Thermometer, deren Messprinzip auf der elastischen, also reversiblen, Verformung eines Körpers oder Materials beruht. Am besten bekannt sind das Bimetallthermometer und das Bourdon-Thermometer.

Dendro-Klimatologie

Wissenschaft, die sich mit dem Klima vergangener Zeiträume befasst. Die Dendro-Klimatologie arbeitet mit der Methode der Jahresringchronologie. Dabei werden die Jahresringe in Bäumen und alten Hölzern ausgemessen und daraus Rückschlüsse auf das jeweilige Jahresklima gezogen.

Depression

In der Meteorologie ist die Depression eine andere Bezeichnung für ein Tiefdruckgebiet bzw. Tiefdruckwirbel oder auch Zyklon sowie barometrisches Minimum. Es handelt sich dabei um ein Gebiet relativen Luftdrucks, dessen Zentrum den niedrigsten Druckwert hat und in der Wetterkarte von Isobaren umschlossen wird.

Desertifikation

Die Ausweitung der Wüsten oder die Schaffung wüstenähnlicher Bedingungen, weniger als Folge natürlicher Klimaveränderungen als vielmehr durch Eingriffe des Menschen in das Ökosystem. Der sich selbst verstärkende Prozess der Verwüstung der bisher mit Pflanzen bewachsenen Landschaften wirkt sich hauptsächlich in den klimatisch bedingten Trockengebieten der Erde und ihren Randzonen aus. Dadurch nimmt der Anteil von Staub in der Atmosphäre erheblich zu.

Diagenese

In der Meteorologie bezeichnet die Diagenese die Verfestigung von Schnee über Firn bis zum Gletschereis. Hierzu tragen neben wechselnden Witterungsbedingungen wie zum Beispiel Tauen und Wiedergefrieren auch die Sonnenstrahlung, Wind und Temperatur bei.

Diamantschnee

Bezeichnung für im Sonnenschein glitzernde feinste Eisnadeln, die meist bei wolkenlosem oder heiterem Himmel und strenger Kälte und Windstille langsam zur Erde schweben. Diamantschnee bildet sich durch Sublimation bei sehr niedrigen Temperaturen, also überwiegend in den höheren Schichten der Atmosphäre.

Dichte

Im physikalischen Sinne das Verhältnis von Masse zum Volumen eines Körpers. Die Massendichte ist temperatur- und druckabhängig und muss insbesondere bei Gasen auf Normalbedingungen (0 Grad Celsius und 1013 Millibar) bezogen werden. Mit zunehmender Höhe nimmt die Dichte der Luft ab, d. h. die Luft wird nach oben immer dünner.

Diesigkeit der Luft

Dies ist eine vorwiegend in Norddeutschland gebrauchte Bezeichnung für leichten Dunst. Dabei wird die Luft durch feine, meist feste Teilchen getrübt, die auch Aerosole genannt werden. Die Sichtweite ist bei einer solchen Trübung eingeschränkt, und liegt zwischen 4 und 10 Kilometern.

Dissipation

Die Zerstreuung der Energie durch den Übergang der im Weltall enthaltenen Energie in Wärme. Sie wird in der Meteorologie auch als Verzehr von Bewegungsenergie durch Reibung bezeichnet, denn alle Bewegungsenergie, die durch Reibung aufgezehrt wird, d. h. in Wärme zurückverwandelt wird, muss fortlaufend durch einen entsprechenden Antrieb ersetzt werden, um die allgemeine Zirkulation der Atmosphäre zu erhalten.

Divergenz

Mit Divergenz wird in der Meteorologie das Auseinanderströmen der Windes bezeichnet. Das Auseinanderfließen von Luftströmungen in den unteren Schichten geschieht gewöhnlich in Gebieten mit hohem Luftdruck. Mit Konvergenz bezeichnet man dagegen das Zusammen- bzw. Gegeneinanderströmen von Luft.

Doldrums

Alte seemännische Bezeichnung für Subtropenhochs. Wegen der oftmals wochenlang anhaltenden Windstille bei Seefahrern gefürchtet. Wegen der einsetzenden Lebensmittelknappheit auf den Schiffen wurden gelegentlich auch Pferde geschlachtet, weshalb diese Gegenden auch als Rossbreiten bekannt sind. Die Doldrums ändern ihre Lage und folgen der Sonne mit ein- bis zweimonatiger Verspätung, etwa 5 Grad nördlich und südlich ihrer mittleren Lage pendelnd. Doldrums werden auch Windstillengürtel oder Kalmen genannt.

Donner

Durch den Blitz ausgelöstes Getöse, wird durch die sehr schnelle Erwärmung im Blitzkanal und die damit verbundene plötzliche Ausdehnung der Luft erzeugt. Teilt man die Zeit, die nach der Wahrnehmung des Blitzes bis zum hörbaren Donner verstreicht, durch drei, so erhält man die Entfernung des Gewitters in Kilometern. Der Donner ist durchschnittlich 20 Kilometer hörbar.

Dopplereffekt

Er tritt auf, wenn Beobachter und Schallquelle gegeneinander bewegt sind. Zum Beispiel klingt bei einem heranfahrenden Krankenwagen das Martinshorn höher (die Schallwellen werden zusammengeschoben, und die Frequenz erhöht sich). Bei einem sich entfernenden Martinshorn werden die Wellen auseinander gezogen, der Ton klingt tiefer.

Dosimeter

Messgerät zur Bestimmung der Strahlendosis ionisierender Strahlung. Das Funktionsprinzip beruht auf der messbaren Wechselwirkung der Strahlung mit Materie. Nach der Strahlenschutzverordnung müssen alle Personen, die beruflich ionisierender Strahlung ausgesetzt sind, ein Dosimeter am Körper tragen.

Downburst

Schwere Fallböe, tritt meist bei Gewittern auf, abgeschwächt auch bei Schauern. Bei einem Downburst beschleunigt der Abwind so stark, dass eine einzige Böe aus den Bereich des Niederschlags herausfällt und am Boden schwere Schäden hervorrufen kann.

Drehung des Windes mit der Höhe

Infolge des Einflusses der ablenkenden Kraft der Erdrotation und der Reibung am Boden weht der Wind aus dem Hoch heraus und in das Tief hinein. Mit zunehmender Höhe weht der Wind (geostrophischer Wind oder Gradientwind) parallel zu den Isobaren und nimmt unter einer Rechtsdrehung an Geschwindigkeit zu.

Drift

Drift nennt man eine durch den Wind hervorgerufene oberflächliche Meeresströmung. Die Richtungsangabe erfolgt nach der Himmelsrichtung, wohin die Strömung läuft, im Gegensatz zum Wind, der nach der Richtung bezeichnet wird, aus der er weht.

Druck

Die Kraft, die senkrecht auf eine Fläche wirkt. Somit ist die Einheit des Druckes Kraft pro Fläche. Die gebräuchliche SI-Einheit ist Pascal, daneben aber auch Bar sowie alle Quotienten, die sich aus Kraft- und Flächeneinheiten bilden lassen. In der Meteorologie sind das Millibar und Hektopascal. Veraltet sind dagegen Atü und Torr.

Druckfläche

Eine Fläche, auf der in allen Punkten der gleiche Luftdruck herrscht. Sie ist im allgemeinen zur Erdoberfläche leicht geneigt. Druckflächen haben in Tiefdruckgebieten die Form von Einsenkungen, in Hochdruckgebieten die Form von Aufwölbungen.

Druckgebilde

Bezeichnung für bestimmte Formen der Luftdruckverteilung in der Wetterkarte, also Hoch- und Tiefdruckgebiet, Hochdruckkeil, Tiefausläufer, Hochdruckbrücke, Randtief und Tiefdruckrinne. Diese Druckgebilde sind im Normalfall mit typischen Wettererscheinungen verbunden.

Dürre

Zeit während der Vegetationsperiode, in der kein bzw. sehr wenig Niederschlag fällt. Für die Beurteilung der Dürrezeit sind neben Niederschlag auch Bodenwasservorrat, Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit zu beachten. Dürre herrschte in Deutschland in den Jahren 1911, 1929, 1934, 1947, 1959 und 1976.

Düsenwirkung

Sie resultiert aus der Tatsache, dass eine Strömung (Luft, Wasser), die von einem weiten auf einen engeren Querschnitt übergeht, schneller fließen muss. Bekanntestes Beispiel der Mistral des Rhônetals, der von Nordfrankreich her wehend zwischen Alpen und Cevennen eingeengt in den unteren Luftschichten mit teilweise enormer Geschwindigkeit dahinfegt.

Dunst

Sichtmindernde, durch feine Wassertröpfchen und Verunreinigungen (z. B. Staub, Rauch, Industrieabgase) hervorgerufene Trübung der Atmosphäre im horizontalen Sichtweitenbereich von 1 bis 8 Kilometern. Bei einer Sichtweite unter einem Kilometer spricht man von Nebel. Dunst entsteht oft bei windschwachen Wetterlagen und beim Vorhandensein einer Inversion.

Durchmischung der Luft

Die Durchmischung der Luft kommt durch auf- und absteigende Luftbewegungen infolge von kräftiger Sonneneinstrahlung zustande und wird auch als thermische Konvektion bezeichnet. Derselbe Vorgang an Wetterfronten und Gebirgen wird auch als dynamische Konvektion bezeichnet.

Dynamik

Teil der theoretischen Meteorologie, der die Bewegungsvorgänge in der Atmosphäre als Folge der auf die Luftteilchen wirkenden Kräfte beschreibt, zum Beispiel das Aufsteigen von Luft bei Erwärmung und das Absteigen der Luft bei Abkühlung.