Die von dem Danziger F. D. Fahrenheit (1686-1736) festgelegte Thermometer-Skala, bei der der Gefrierpunkt des Wassers mit 32, der Siedepunkt mit 212 Grad bezeichnet, der Bereich vom Eis- bis zum Siedepunkt also in 180 Grad eingeteilt ist. 0 Grad Fahrenheit sind minus 17,8 Grad Celsius, 100 Grad Fahrenheit sind 37,8 Grad Celsius.
Plötzlich auftretender starker Abwind, räumlich begrenzt und von kurzer Dauer, der vom Flugzeug aus als Luftloch bemerkt wird. Eine Sonderform der Fallböe ist die Gewitterböe, die am Rande einer Gewitterzelle auftritt und größere Schäden verursachen kann. Sie kann auch in Schauerwolken auftreten.
Die Geschwindigkeit fallender Wolkenteilchen (also Wassertropfen oder Eisnadeln) hängt von ihrer Größe, von ihrem Luftwiderstand und dem Luftdruck ab. So haben Tropfenradien von 2 Millimetern eine Fallgeschwindigkeit von 8 Metern pro Sekunde, von 1 mm 6 m/s und von 0,1 mm 70 cm/s. Ein entsprechend starker Aufwind kann Tropfen in der Atmosphäre schwebend halten.
radioaktive Bestandteile der bei Atombombenexplosionen entstehende Atomwolke, die allmählich wieder zur Erde sinken oder durch Regen und Schnee niedergeschlagen werden. Man unterscheidet den lokalen Fallout (Dauer bis 48 Stunden), den troposphären Fallout (Dauer 10 bis 30 Tage) und stratosphären Fallout (Dauer bis zu 10 Jahren).
Niederschlag, der unter der Wolkenuntergrenze sichtbar wird und wie ein Vorhang unter den Wolken zu hängen scheint. Verdunstet der Niederschlag bereits in der Atmosphäre, so reicht der Fallstreifen nicht zur Erde. Gelegentlich sind auch Fallstreifen ohne Wolken zu beobachten.
Auf der Leeseite von Gebirgen absteigende, zeitweise stark böige Luftströmung. Je tiefer Fallwinde absteigen, um so wärmer und trockener erscheinen sie, da sich die Luft beim Absteigen adiabatisch erwärmt und damit die relative Feuchte abnimmt. Man unterscheidet warme Fallwinde (Föhn, Chinook, Zonda) und kalte Fallwinde (Bora, Gletscherwind), je nachdem, ob die am leeseitigen Gebirgsfuß ankommende Luft wärmer oder kälter ist als die Vorherige.
Der so genannte Faradayische Käfig ist ein nach dem englischen Physiker M. Faraday (1791-1867) benannter, durch Metallgitter vollständig umschlossener Raum, der gegen elektrische Felder (z. B. Gewitterblitze) abschirmt. Auch ein Auto ist ein Faradayischer Käfig.
Komplizierte Art einer Luftspiegelung nach unten, die in Wüstengebieten Wasserflächen vorgaukelt und entfernte Teile einer Landschaft näher rückt. Die Spiegelbilder einer Fata Morgana können verschoben und verzerrt sein, mit Wiederholungen und Auslassungen von Bildteilen.
Gewitter, das in der Regel mehr als 15 Kilometer entfernt ist und von dem kein Donner mehr zu hören ist. Blitze oder von Blitzen herrührende Lichterscheinungen (beispielsweise das so genannte Wetterleuchten) sind jedoch hierbei deutlich zu erkennen.
Sichtverhältnisse, die sich einstellen, wenn die meteorologische Sichtweite mindestens 50 Kilometer beträgt. Bei der Fernsicht ist die Luft von ungewöhnlicher Klarheit und fast frei von trübenden Teilchen. Fernsichten treten häufig in einer polaren Luftmasse (Kaltluftmasse) und bei Annäherung einer Front auf.
Volkstümliche Bezeichnung für eine Luftmasse, deren typische Eigenschaften vom Festland geprägt sind beziehungsweise die über Mitteleuropa lagert. Diese Luft ist meist trocken, im Sommer warm, im Winter in tieferen Lagen kalt und neblig, auf den Bergen dagegen mild und tagsüber sonnig. Sie ist an etwa 60 Tagen im Jahr wetterbestimmend.
Kurve in einem Adiabatenpapier (Stüve-Diagramm), die die Änderung der Temperatur eines gesättigten Luftpakets beziehungsweise Wolkenluftpakets erkennen lässt, wenn sich der Druck ohne Wärmeaustausch mit der Umgebung ändert. Sie wird auch Kondensationsadiabate genannt.
Übergeordneter Begriff für die Methoden zur Bestimmung des Wasserdampfgehaltes der Luft. Es gibt verschiedene Messgrößen: absolute, relative und spezifische Feuchte, Dampfdruck, Sättigungsdampfdruck, Sättigungsdefizit, Taupunkt und Mischungsverhältnis. Die für die Feuchtemessung relevanten Messgeräte nennt man Hygrometer.
Feuchtigkeit nennt man den Gehalt der Luft an Wasserdampf. Man unterscheidet absolute F. (Gramm Wasserdampf pro Kubikmeter), relative F. (Verhältnis vom vorhandenen zum größtmöglichen Wasserdampfgehalt der Luft) und spezifische Feuchtigkeit (Gramm Wasserdampf pro Kilogramm feuchter Luft).
Die Feuchttemperatur oder psychrometrische Differenz wird mit einem künstlich feucht gehaltenen Thermometer (Psychrometer) zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit gemessen. Sie ist eine von Lufttemperatur und Luftfeuchte abhängige Größe.
Die bei Nacht bestimmte größte Entfernung, in der Lichter (am günstigsten Punktlichtquellen) von mäßiger Lichtstärke (etwa 40 Watt) gerade noch gesichtet und identifiziert werden können. Die Feuersicht kann durch die Beleuchtung der Umgebung und durch Blendeffekte merklich beeinflusst werden.
Mehrjähriger, durch häufiges Schmelzen und Wiedergefrieren körnig gewordener Schnee im Hochgebirge, der bei fortschreitender Verfestigung zu Firneis und schließlich zu Gletschereis wird. Mit fortschreitender Verfirnung werden die Firnkörner immer größer, die luftgefüllten Zwischenräume verschwinden langsam, und aus wasserdurchlässigem Firn wird wasserundurchlässiges Firneis. Das milchige Firneis geht schließlich durch zunehmenden Druck in Gletschereis über.
Eine Wolkenart, bei der jede Einzelwolke wie ein kleiner cumulusförmiger Bausch aussieht, und dessen unterer Teil mehr oder weniger ausgefranst ist, wobei häufig Fallstreifen auftreten. Diese Wolkenart deutet auf Labilität in der Höhe hin, und gilt als Gewittervorbote.
Klassisches Instrument zur Messung des Luftdrucks; genau 760 Millimeter Quecksilber werden in ein U-förmiges Rohr gefüllt. Dieses Rohr hat ein offenes und ein geschlossenes Ende. Zwischen letzterem und der Quecksilbersäule wird ein Vakuum erzeugt. Der Luftdruck wirkt dann auf das offene Ende und schiebt das Quecksilber mehr oder weniger stark in das Vakuum. Auf einer dort angebrachten Skala lässt sich der Luftdruck ablesen.
Das mittlere tägliche Temperaturmaximum des wärmsten Monats an einem Flughafen. Sie dient als Eingangsgröße für flugmeteorologische Planungen und Berechnungen. An deutschen Flughäfen ist der Juli der wärmste Monat. Mit diesem Wert wird z. B. die Länge des Startweges und der maximalen Nutzlast berechnet.
Sichtweite in Flugrichtung aus dem Cockpit eines Flugzeugs. Hierbei wird die durch die atmosphärischen Bedingungen bestimmte und in Entfernungen ausgedrückte Fähigkeit, tagsüber aus herausragende unbeleuchtete und nachts auffällig beleuchtete Objekte zu sehen, als Sichtdefinition zugrunde gelegt.
Das Flugwetter ist abhängig von den Faktoren Sicht, Wolken, Nebel, Niederschlag, Gewitter und Wind. Diese sind bedingt durch das Verhalten der drei Grundelemente Luftdruck, Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit.
Warmer, trockener und meist stark böiger Fallwind auf der Leeseite hoher Gebirge. Ein Gebirge zwingt dabei die Luft zum Aufsteigen und Abkühlen. Auf der Rückseite des Berges kommt sie dann als Föhn an. Je höher die überströmten Gebirgszüge, desto ausgeprägter sind die Föhnerscheinungen.
Eine spezielle Variante der Wetterfühligkeit. Sie tritt in Föhngebieten wie dem Alpenvorland auf, wenn sich eine Föhnwetterlage einstellt, der Föhn das Tal aber noch nicht erreicht hat. Die Symptome der Gesundheits- und Befindungsstörungen reichen von Mattigkeit und Konzentrationsschwäche über Unruhe und Reizbarkeit bis hin zu Schlafstörungen und Migräne.
Bezeichnung für die Schichten der Atmosphäre, die nicht mehr dem Einfluss der Erdoberfläche unterliegen. Die freie Atmosphäre reicht nach unten bis zur Obergrenze der atmosphärischen Grenzschicht (im Mittel bei rund 1000 Metern), nach oben ist sie offen.
Ein in der Bioklimatologie verwendetes Gerät zur Bestimmung der mittleren Abkühlungsgröße. Dabei wird eine Kupferkugel elektrisch dauernd auf einer Temperatur von 37 Grad Celsius gehalten und dann durch Messung des dazu notwendigen Heizstromes die Abkühlungsgröße festgestellt (in Millikalorien pro Quadratmeter und Sekunde). Das Produkt aus Heizzeit und Stromstärke ist ein Maß für die mittlere Abkühlungsgröße.
In der Meteorologie die Bezeichnung der Grenzflächen zwischen verschieden temperierten Luftmassen, wobei zu einem Frontensystem im Bereich eines Tiefdruckgebietes und zeitlicher Aufeinanderfolge Warmfront, Kaltfront und Okklusionsfront (Mischfront) gehören.
Eine in rascher Bewegung befindliche Front, die meist eine Kaltfront ist. Sie ist mit intensiven Wettererscheinungen (hochreichende, geschlossene Wolkendecke mit zum Teil schauerartigen und gewittrigen Niederschlägen) verbunden, und tritt vorzugsweise im inneren Bereich eines Tiefdruckgebietes auf.
Ein Band von mehr oder weniger geschlossener Bewölkung, durch das eine Front (meist eine Kaltfront) in einer Satellitenaufnahme zu erkennen ist. Das Band hat eine Breite von etwa 300 Kilometern, besitzt häufig eine scharfe Begrenzung und besteht meist aus gemischten Wolkenformen. Die Dichte des Bandes entspricht der Intensität der Front und durchbrochene unregelmäßige Bänder aus meist cumulusartiger Bewölkung kennzeichnen schwache und quasistationäre Fronten.
Ein System zusammenhängender Fronten. Ein Frontensystem besteht mindestens aus Warm- und Kaltfront eines Tiefdruckgebietes; es können die aus dem Zusammenschluss von Kalt- und Warmfront hervorgehende Mischfront (Okklusion) sowie durch Wellenbildung an der Kaltfront entstehende weitere Fronten hinzukommen.
Frontgewitter entstehen an Kaltfronten und ziehen oft viele Kilometer über das Land, im Gegensatz zu den Wärmegewittern, die bei starker Tageserwärmung nur örtlich entstehen. Frontgewitter können zu allen Tages- und Nachtzeiten auftreten.
Das Entstehen einer Front, meist durch Gegeneinanderströmen unterschiedlich kalter und warmer Luftmassen. Das Gegeneinanderströmen wird im Idealfall durch ein typisches Luftdruckfeld begünstigt, das als Deformationsfeld bezeichnet wird. In der Natur treten viele Abwandlungen dieses Idealfalls auf.
Absinken der Lufttemperatur unter den Gefrierpunkt des Wassers (0 Grad). In klaren, windschwachen Nächten besteht durch starke Ausstrahlung des Erdbodens vorwiegend im Frühjahr und Herbst die Gefahr von Nachtfrost. Frost wird in drei Kategorien unterschieden: Leichter Frost bei Temperaturen von 0 bis -5° Celsius, mäßiger Frost von -5 bis -10° Celsius und strenger Frost unter -10° Celsius.
Da sich Wasser beim Gefrieren ausdehnt, kommt es zu Frostaufbruch. Aus 10 Litern Wasser werden etwa 11 Liter Eis. Mit Wasser durchtränkter Untergrund hebt daher beim Gefrieren die Straßendecke ein wenig an, deren Tragfähigkeit aber erst dann versagt, wenn das Eis darunter schmilzt und nur gelockertes Erdreich zurückbleibt. Aus dem gleichen Grund kommt es im zeitigen Frühjahr zur Auflockerung des Ackerbodens und auch zu den bekannten Verwitterungserscheinungen an Fels und Gestein.
Frostgare ist die Bezeichnung für die nach wiederholtem Gefrieren und Auftauen des unbewachsenen Bodens eintretende gute und krümelige Struktur des Ackerbodens. Diese Lockerung des Bodens wird durch die Sprengwirkung des Eises hervorrufen.
Frostgraupel sind meist runde, nasse, halb durchsichtige Bällchen, die nur als Schauer fallen. Sie haben einen weichen, trüben Kern, der von einer dünnen Klareisschicht umgeben ist. Der Durchmesser der Frostgraupel liegt zwischen 1 und 5 Millimetern. Zusammen mit Regen fallen Frostgraupel meist bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt.
In diesen Gebieten der Erde bleibt die Mitteltemperatur des wärmsten Monats unter 10 Grad, und es wachsen keine Bäume mehr. Die subpolaren Tropen Sibiriens, Lapplands und Kanadas sind typische E-Klima-Regionen. Auch im Hochgebirge oberhalb der Baumgrenze herrscht E-Klima.
Ein ununterbrochener Zeitraum von Frosttagen. Die Frostperiode ist meist durch den Einbruch kalter Luftmassen geprägt, in denen aufgrund nächtlicher Ausstrahlung die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken. Die Höchstdauer der in Einzeljahren stark schwankenden Frostperioden ist durch den Frühfrost im Herbst und den Spätfrost im Frühjahr gegeben.
Unter Frosttagen verstehen Wetterkundler Tage, an denen die Lufttemperatur in 2 Metern Höhe zeitweise unter 0 Grad Celsius sinkt. Ein solcher Tag wird auch Frostwechseltag genannt. So hat Berlin durchschnittlich 88 Frosttage im Jahr. Die mittlere Zahl der Frosttage dient zur Charakterisierung des Klimas.
Als Frostwechseltag bezeichnen Meteorologen einen Tag mit einer Höchsttemperatur über und einer Tiefsttemperatur unter dem Gefrierpunkt. Die Temperaturkurve geht an einem Frostwechseltag also mindestens einmal im Tagesverlauf durch den Gefrierpunkt. Die mittlere Zahl dieser Tage dient zur Charakterisierung des Klimas.
Jahreszeit mit Vegetationsbeginn nach der Winterruhe; astronomisch vom Zeitpunkt der Tag- und Nachtgleiche bis zum Sonnenhöchststand (auf der Nordhalbkugel 21. März bis 21. Juni); meteorologisch die Zeit vom 1. März bis 31. Mai; in der Phänologie die Zeit von der Apfelblüte bis zur Holunderblüte.
Bezeichnung für ein ganz spezielles Tiefdruckgebiet, das auf der so genannten Van-Beber-Zugstraße von der Adria nordwärts über Österreich und Ungarn zum Ostseeraum wandert. Ausgangslage ist meist ein Tief über Oberitalien, das die Ostalpen nordwärts überquert und feucht-warme Luft mit sich führt.
12-stufige Skala (F0 bis F12), die der Klassifikation von Tornados und Downbursts (schweren Fallböen) dient. Diese Klassifikation anhand von Windstärken ist allerdings nur theoretisch, da die Windstärke innerhalb eines Tornados bisher noch nicht gemessen wurde. Tornados werden daher nach den Schäden, die sie verursachen, beurteilt.