WETTER-LEXIKON

  • Sättigung der Luft mit Wasserdampf
  • Saurer Niederschlag
  • Savanne
  • Savannenklima
  • Schadstoffe
  • Schafkälte
  • Schattentemperatur
  • Schauer
  • Schichtung der Luft
  • Schiffsbarometer
  • Schlagregen
  • Schleuderpsychrometer
  • Schlierenbildung
  • Schnee
  • Schneefall
  • Schneegrenze
  • Schneepegel
  • Schneestürme, Blizzards
  • Schneetag
  • Schneetreiben
  • Schönwetterlage
  • Schönwetterwolken
  • Schonklima
  • Schubwind
  • Schwefelregen
  • Schwüle
  • Seeklima
  • Seismologie, Seismik
  • Sichtweite
  • Siebenschläfer
  • Singularitäten
  • Smog
  • Societas Meteorologica Palatina
  • Solarklima
  • Solarkonstante
  • Sommer
  • Sommerregen
  • Sommertag
  • Sonneneinfluss
  • Sonnenflecken
  • Sonnenschein-Autograph
  • Sonnenscheindauer
  • Sonnenwende
  • Spektrum
  • Sperrschicht
  • Spherics
  • Spitzenböe
  • Sprühregen
  • Stadtklima
  • Stadtklima
  • Starkregen
  • Stau
  • Steppenklima
  • Sternschnuppen
  • Strahlstrom
  • Strahlungsbilanz
  • Strahlungsnebel
  • Strahlungstau
  • Stratocumulus
  • Stratosphäre
  • Stratus
  • Sturmfeld
  • Sturmflut
  • Sturmtief
  • Subtropen
  • Südwestlage
  • SYNOP-Meldung
  • Synoptik
  • Szintillation

Sättigung der Luft mit Wasserdampf

Die Sättigung ist temperaturabhängig, das heißt, bei jeder Temperatur vermag die Luft maximal nur eine bestimmte Menge gasförmigen Wasserdampfes aufzunehmen; wird diese erreicht, dann ist die Luft gesättigt. Die höchstmögliche Wasserdampfmenge bei einer Temperatur von 30 Grad beträgt 30,3 Gramm pro Kubikmeter.

Saurer Niederschlag

Enthält Spuren von Schwefel- und Salpetersäure, die sich auf der Erde, der Wasseroberfläche und der Vegetation ablagern, wo die Auswirkung dieser Schadstoffe am sichtbarsten regional zum Baumsterben geführt hat. Verursacher dieser Luftverschmutzung sind die Schwerindustrie und Kohlekraftwerke mit ihren Emissionen von Schwefeldioxid und Stickoxiden.

Savanne

Grasland in tropischen Trockengebieten, mit einzelnen Bäumen, Gebüsch oder Stauden bewachsen. Je nach Dauer der Trockenzeit wird unterteilt: Feucht-Savanne (2-5 Monate trocken), Trocken-Savanne (5-8 Monate trocken), Dorn-Savanne (mehr als 8 aride Monate). Die verschiedenen Typen kommen am deutlichsten im Sudan vor.

Savannenklima

Savannen sind Übergangsbereiche zwischen Tropen- und Wüstenklima. Besondere Kennzeichen des Savannenklimas sind die Regen- und Trockenzeiten. Man unterscheidet zwischen Feuchtsavannen (Regenzeit 7 bis 9 Monate), Trockensavannen (Regenzeit 5 bis 6 Monate) und Steppen. Letztere stellen den Grenzbereich zur Wüste dar und haben im Schnitt weniger als 2 Monate Regen pro Jahr, manchmal auch gar keinen. Die Vegetation besteht nur aus Grasbüscheln und niedrigem Gestrüpp, Bäume wachsen nur an Flussufern.

Schadstoffe

Natürliche oder als Folge menschlicher Aktivitäten in der Luft vorkommende Substanzen mit schädlicher Wirkung auf Lebewesen oder Dingen. Zu den natürlich vorkommenden Schadstoffen zählen z. B. Schwefel-, Stickstoff- und Kohlenstoffverbindungen aus mikrobiologischen Prozessen, Vulkaneruptionen und Wald- oder Buschbränden.

Schafkälte

Häufig Mitte Juni in Mitteleuropa auftretender Kaltlufteinbruch aus Nordwest, der von unbeständigem, regnerischem Wetter begleitet wird und einen empfindlichen Temperaturrückgang verursacht. Auf den Gipfeln der Mittelgebirge bildet sich mitunter vorübergehend eine dünne Schneedecke. Der Name leitet sich vom Zeitpunkt der Schafschur Mitte Juni her. Die Schafkälte gehört zu den Kälterückfällen, die für das mitteleuropäische Klima im Sommer typisch sind und durch Meeresluftvorstöße infolge stärkerer Erwärmung des Festlandes herbeigeführt werden.

Schattentemperatur

Die Schattentemperatur ist die in der Meteorologie übliche, unter genau festgelegten Bedingungen in einem strahlungsgeschützten, belüfteten Gehäuse (Thermometerhütte) und in einer Standardhöhe von 2 Metern über dem Erdboden gemessene Lufttemperatur.

Schauer

Niederschläge von oft großer Ergiebigkeit, aber nur von kurzer Dauer, die aus Cumulonimbus-Wolken fallen. Schauer können als Regen, Schnee, Graupel oder Hagel auftreten. Sie sind typisch für das Rückseitenwetter, welches auch Aprilwetter genannt wird.

Schichtung der Luft

Die Anordnung der Luftschichten in der Vertikalen. Eine Luftmasse ist stabil geschichtet, wenn die Temperaturabnahme mit der Höhe geringer ist als 1 Grad pro 100 Meter, sie ist labil geschichtet, wenn die Temperaturabnahme größer ist als 1 Grad pro 100 Meter. Eine Schichtung heißt indifferent, wenn die Temperaturabnahme genau 1 Grad pro 100 Metern Höhe beträgt (nach H. Berg).

Schiffsbarometer

Es ist ein spezielles Quecksilber-Barometer, das früher auf Schiffen Verwendung fand. Die Flüssigkeitsröhre ist in der Mitte stark verengt, um die Auf- und Niederbewegung des Quecksilbers infolge der Schiffsbewegung auf den Wellen zu verhindern. So wurde ein genaues Ablesen des Luftdruckes ermöglicht.

Schlagregen

Regen, dessen Tropfen unter der Wirkung des Windes merklich aus der lotrechten Fallrichtung abgelenkt werden und dadurch auf senkrecht exponierte Flächen (z. B. Hauswände) unter einem bestimmten Einfallswinkel, der von Tropfengröße und Windgeschwindigkeit abhängt, auftreffen. Schlagregen tritt bei mindestens 5 Beaufort auf.

Schleuderpsychrometer

Ein Gerät zur Bestimmung der Luftfeuchte, das durch einen Drehgriff oder eine Schnur in kreisende Bewegungen versetzt wird. Durch diese Rotationsbewegung wird ein nahezu konstanter Ventilationsstrom erzeugt, der an den Gefäßen des trockenen und feuchten Thermometers entlanggeführt wird.

Schlierenbildung

Bei starker Sonneneinstrahlung bilden sich lebhafte thermische Konvektions-Schlieren über dem erhitzten Erdboden, die ein Flimmern der Luft wie bei einer heißen Herdplatte erzeugen. Ähnliche Erscheinungen sind im Frühjahr über einer tauenden Schneedecke zu beobachten, nur dass dabei eine Temperaturumkehr besteht.

Schnee

Fester Niederschlag, der in Form von sechsstrahligen Sternen, Nadeln, Plättchen oder Säulen bei Temperaturen um oder unter 0 Grad Celsius fällt. Die einzeln fallenden und die während des Fallens aneinander gelagerten Kristalle werden als Schneeflocken bezeichnet. Die Form der Kristalle ist von den Bedingungen in der Wolke (Temperatur und Feuchtigkeit) abhängig.

Schneefall

Die Auslösung von Niederschlag in Form von Schnee, hauptsächlich infolge langsamer Hebung der Luft in Schichtwolken (Nimbostratus), die zu verbreitetem und oft länger anhaltendem Schneefall führt, oder durch kräftige Konvektion in Schauerwolken (Cumulonimbus), die kurzzeitigen, räumlich begrenzten und meist großflockigen Schneefall verursacht.

Schneegrenze

Die Höhengrenze zwischen den Gebieten, die das ganze Jahr über mit Schnee bedeckt sind, und solchen, die im Sommer schneefrei (aper) sind. Die Lage der Schneegrenze hängt vor allem von den Temperatur- und Niederschlagsverhältnissen, aber auch von der Exposition des Gebietes ab. Man unterscheidet dann noch die temporäre Schneegrenze, die orografische Schneegrenze und die klimatische Schneegrenze.

Schneepegel

Messlatte zum Messen einer Schneedecke. Der Schneepegel ist mit einer Zentimetereinteilung versehen und wird senkrecht durch die Schneedecke gestoßen, bis die Bodenoberfläche erreicht ist. Da der Schnee nicht gleichmäßig hoch liegt, werden mehrere Messungen durchgeführt. Aus den Ergebnissen wird ein Mittelwert berechnet.

Schneestürme, Blizzards

Schneestürmen oder Blizzards geht meist mildes Wetter voraus. Sie kündigen sich durch langsames Absinken des Luftdrucks und durch rasch sinkende Temperaturen an. Der Wind erreicht Sturmstärke (63 bis 74 Kilometer pro Stunde) und treibt den Schnee vor sich her.

Schneetag

Ein Tag, bei dem die Niederschlagshöhe des getauten Schnees, der in den letzten 24 Stunden gefallen ist, mindestens 0,1 Millimeter beträgt, wenn in den letzten 24 Stunden ausschließlich Niederschlag in Form von Schnee gefallen ist. Gemessen wird jeweils zum Frühtermin des Folgetages.

Schneetreiben

Durch Wind erfolgte Aufwirbelung des Schnees. Beim Schneetreiben wird die Sicht in Augenhöhe stark beeinträchtigt, so dass Himmel und Sonne verschleiert erscheinen und die Sichtweite weniger als einen Kilometer beträgt. Erstreckt sich diese Erscheinung nur auf die unterste Schicht, so dass in Kopfhöhe des Beobachters gute Sicht herrscht, spricht man von Schneefegen. Schneetreiben mit Schneefall nennt man Schneegestöber.

Schönwetterlage

Zustand der Atmosphäre, meist in einem größeren Gebiet und oft mehrere Tage anhaltend, der durch heiteren oder nur leicht bewölkten Himmel bei Windstille oder schwach bis mäßigen Winden und durch einen ausgeprägten Tagesgang der Lufttemperatur gekennzeichnet ist. Ursache der Schönwetterlage ist die absinkende Luftbewegung im Bereich eines Hochdruckgebietes.

Schönwetterwolken

Wolken, die sich an heitern Tagen (Schönwetterlage) in einheitlicher Höhe bilden (hauptsächlich Cumulus humilis und Cumulus mediocris, wenig oder mittelmäßig entwickelte weiße Einzelwolken mit Vertikalenentwicklung) und sich am Abend wieder auflösen.

Schonklima

Typisch für das Schonklima sind nicht zu hohe Temperaturen, wobei die Mitteltemperatur des wärmsten Monats zwischen 19 und 21 Grad liegt. Weitere Merkmale sind geringe Temperaturschwankung und guter Windschutz, besonders gegen Westen und Nordwesten. Den Gegensatz nennt man Reizklima.

Schubwind

Dieser Begriff stammt aus der Luftfahrt. Darunter versteht man einen Wind, der mit dem Flug in der gleichen Richtung weht und dadurch die Reisegeschwindigkeit erhöht. Der Gegensatz ist der Gegenwind, er verlangsamt die Reisegeschwindigkeit von Flugzeugen.

Schwefelregen

Darunter verstehen Meteorologen einen Regen, der den Blütenstaub von Bäumen und Pflanzen enthält und nach dem Verdunsten oder Versickern ein feines, gelbliches Pulver zurücklässt.

Schwüle

Feuchte Wärme, die das Wohlbefinden beeinträchtigt. Die ist der Fall, wenn etwa bei einer Temperatur von 20 Grad die relative Luftfeuchte 75 Prozent, bei 25 Grad 65 Prozent oder bei 30 Grad 45 Prozent übersteigt. Schwüle erschwert die Temperaturregelung des Organismus und kann im extremsten Fall zum Kollaps führen. Als Maß für die Schwüle gilt auch die Feucht-Temperatur oberhalb von 18 Grad.

Seeklima

Meteorologen verstehen unter diesem Begriff ein maritimes, ozeanisches Klima mit gemäßigten Temperaturschwankungen des Tages und des Jahres. Der Gegensatz hierzu ist das Landklima. Das ist ein Kontinentalklima mit extremen Temperaturschwankungen im Laufe eines Tages und eines Jahres. Als Übergangsklima bezeichnet man den Übergang von Seeklima zu Landklima.

Seismologie, Seismik

Erdbebenkunde; Erdbebenwarten sind mit Seismographen ausgestattet. Das sind Geräte, die Erdbebenstöße als Seismogramme aufzeichnen. Das Seismographen-Prinzip beruht darin, dass eine schwere Masse möglichst frei beweglich aufgehängt ist und so die Erschütterung der Erde nicht mitmacht, aber aufzeichnet.

Sichtweite

Die visuell oder instrumentell vorgenommene Bestimmung der größten Entfernung, bis zu der ein bestimmtes Objekt noch sichtbar und erkennbar ist. Die Sichtweite schwankt je nach Wetterlage zwischen einigen Metern (bei Nebel) und über 50 Kilometern. Die besten Sichtverhältnisse herrschen nach Kaltlufteinbrüchen sowie bei Föhnwetterlagen. Die Sicht ist in erster Linie abhängig von der Lufttrübung, der Bewölkung, den Beleuchtungsverhältnissen, der Art des Sichtziels und seinem Hintergrund, bei visuellen Schätzungen auch von den Eigenschaften des Beobachterauges.

Siebenschläfer

Regnet es am 27. Juni, dem Siebenschläfer, so soll es nach altem Volksglauben sieben Wochen lang täglich etwas regnen, eine in dieser Form unzutreffende Aussage, da durch die Kalenderreform im Jahre 1582, bei der 10 Tage übersprungen wurden, dieser Tag auf den 8. Juli fällt. An diesem Tag soll jedoch eine Beziehung zum Niederschlagsgepräge des Hochsommers bestehen. Der Tag wurde nach den frommen "Sieben Schläfern" Maximianus, Malchus, Marcianus, Dionysius, Johannes, Serapion und Konstantinus benannt, die sich aus Furcht vor Kaiser Decius im Jahre 251 in eine Höhle flüchteten und dort bis zum 27. Juni 446 schliefen.

Singularitäten

Singularitäten sind kalendermäßige Bindungen im Wettergeschehen, also typische Wetterlagen, die alljährlich zur fast gleichen Zeit erwartet werden, wie Eisheilige, Schafkälte und das Weihnachtstauwetter, jedoch nicht zuverlässig eintreffen.

Smog

Infolge ungünstiger meteorologischer Bedingungen stark erhöhte Schadstoffkonzentration in der Luft über städtischen oder industriellen Ballungsgebieten, verbunden mit Dunst- oder Nebelbildung.

Societas Meteorologica Palatina

Unter Karl Theodor von der Pfalz und Bayern in Mannheim 1780 gegründete wissenschaftliche Gesellschaft, die erstmals ein meteorologisches Beobachtungsnetz in Europa, Nordamerika und Grönland unterhielt und mit einheitlichen Instrumenten ausstattete. Organisator dieser ersten geschlossenen zehnjährigen Beobachtungsreihe war der Jesuitenpater Joh. Jak. Hemmer (1733-1790).

Solarklima

Die strahlungsklimatischen Verhältnisse der Erde, dargestellt anhand der auf die Breitenkreise bezogenen Tagessummen zugestrahlter Sonnenenergie unter Vernachlässigung der Atmosphäreneinflüsse. Die Berechnung erfolgt aus der Sonnenhöhe bzw. dem Winkel des Strahlungseinfalls und der Dauer der Sonnenstrahlung.

Solarkonstante

Wärmemenge, die der Obergrenze der Erdatmosphäre von der Sonne her in einer Minute pro Quadratzentimeter zugestrahlt wird. Sie beträgt im Mittel 0,14 Watt pro Quadratzentimeter und schwankt je nach der Entfernung der Sonne von der Erde und der Aktivität der Sonne (Sonnenfleckenhäufigkeit).

Sommer

Astronomisch ist der Sommer die Zeit vom Sonnenhöchststand bis zur Tag- und Nachtgleiche (21.6. bis 22.9.), meteorologisch vom 1. Juni bis 31. August und phänologisch der Zeitraum, der mit der Holunder- und Lindenblüte beginnt und der Reife der Rosskastanie endet.

Sommerregen

Regenfälle, die ihr Maximum in den Sommermonaten haben, dominierend in den Tropen, hier als Zenitalregen, dessen Höhepunkt mit der Zeit des Sonnenhöchststandes zusammenfällt, wobei regional zu unterscheiden ist. Als Sommerregen treten auch die Monsunregen Süd- und Südostasiens auf, die in ihrer Dauer und Ergiebigkeit von der Mächtigkeit des asiatischen Sommermonsum-Tiefs abhängig sind.

Sommertag

Als "Sommertag" bezeichnen Meteorologen einen Tag mit einer Höchsttemperatur von mindestens 25 Grad Celsius. Zur Charakterisierung des Klimas zieht man die mittlere Zahl der Sommertage heran. Bei Temperaturen über 30 Grad spricht man in Mitteleuropa von einem Tropentag bzw. heißen Tag.

Sonneneinfluss

Für die Wettervorgänge, die in ihrem Ablauf und in ihrer Auswirkung das Klima bilden, ist Energie erforderlich. Diese Energie stammt praktisch vollständig von der Sonne, da andere Energiequellen - Mond, Sterne, das Innere der Erde - im Vergleich dazu verschwindend gering sind. So beträgt die Eigenstrahlung des Mondes etwa den hunderttausendsten Teil der Sonnenstrahlung.

Sonnenflecken

Dunkle Störgebiete der Sonnenatmosphäre (Photosphäre), deren Temperatur von 4600 Grad um rund 1200 Grad niedriger ist als ihre Umgebung. Sie treten in verschiedenen Größen, oft auch in Gruppen auf. Bei großen Flecken (Durchmesser bis 200 000 Kilometer) unterscheidet man einen dunklen Kern (Umbra) und dessen hellere radial gestreifte Umgebung (Penumbra). Die Zählung ihrer Häufigkeit (Flecken-Relativzahl) ergab neben großen täglichen Schwankungen einen mittleren Fleckenzyklus von elf Jahren.

Sonnenschein-Autograph

Messgerät zur Bestimmung der Dauer des Sonnenscheins pro Tag. Eine Glaskugel wirkt als Brennlinse, so dass auf einem in einer Halterung befestigten blaugefärbten Kartonstreifen mit Stundeneinteilung die Sonne Spuren einbrennt, deren Addierung die Tagessumme des Sonnenscheins ergibt.

Sonnenscheindauer

Zeitraum der Sonneneinstrahlung, der bei Gegenständen scharf begrenzte Schatten hervorruft, ausgedrückt in Stunden pro Tag, Monat und Jahr. Für mitteleuropäische Verhältnisse kann man Orte mit mehr als 1800 Stunden mittleren Jahres-Sonnenschein als sehr sonnenscheinreich, mit weniger als 1500 Stunden als sonnenscheinarm bezeichnen.

Sonnenwende

Die Sonnenwende kennzeichnet den Übergang und Beginn des astronomischen Sommers bzw. des astronomischen Winters. Die Sonne steht am 21. Juni genau über dem nördlichen Wendekreis (23,4° nördl. Breite; Sommersonnenwende auf der Nordhalbkugel, Wintersonnenwende auf der Südhalbkugel) und am 21. oder 22. Dezember über dem südlichen Wendekreis (23,4° südl. Breite; Wintersonnenwende auf der Nordhalbkugel, Sommersonnenwende auf der Südhalbkugel). Beginn des astronomischen XXXXXXXXXX ist in diesem Jahr am XXXXXXXXXXXXX um XXXXXXXXXXX.

Spektrum

Aufspaltung des Sonnenlichts in die Regenbogenfarben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett. Das Spektrum des sichtbaren Lichts hat Wellenlängen von etwa 0,36 bis 0,73 Mikrometer, wobei die kürzeren Wellen dem violetten, die längeren Wellen dem roten Licht zuzuschreiben sind.

Sperrschicht

Die Sperrschicht ist eine etwa horizontale Schicht in der Atmosphäre, die aufgrund ihrer hohen vertikalen Stabilität nahezu alle vertikalen Bewegungs-, Austausch- und Durchmischungsvorgänge verhindert. Sie ist mit einer Temperaturzunahme mit der Höhe verbunden und deshalb einer Inversion gleichzusetzen.

Spherics

Bezeichnung für die atmosphärische Impulsstrahlung, die durch elektrische Entladung (vor allem Gewitterblitze) in der Atmosphäre hervorgerufen wird. Es handelt sich um kurzzeitige atmosphärische Impulse mit Schwingungscharakter, deren Energiebereich im Langwellenbereich liegt. Mit Hilfe geeigneter Empfangsanlagen können Spherics über Häufigkeit und Verbreitung von Gewittern, aber auch sonstiger elektrische Ladungen Auskunft geben.

Spitzenböe

Die durch ein Windmesser aufgezeichnete höchste Windgeschwindigkeit innerhalb eines bestimmten Zeitraumes, wobei Geschwindigkeiten zwischen 10,8 und 17,1 Metern pro Sekunde als Starkwindböen, von 17,2 bis 32,5 m/s als Sturmböen und darüber hinaus als Orkanböen bezeichnet werden.

Sprühregen

Sprühregen oder Nieselregen ist feintropfiger Regen mit einem Tropfendurchmesser von 0,2 bis 0,5 mm. Er kommt nur aus Stratuswolken und entsteht aus dem Zusammentreffen mehrerer Wolken- oder Nebeltröpfchen. Er bildet sich nur aus der flüssigen Phase, während der dicktropfige Regen zuerst Schnee war.

Stadtklima

Die Qualität eines Stadtklimas wird von mehreren Faktoren bestimmt: der Anhäufung von Wohn- und Gewerbebauten, dem Ausmaß der die Luft verunreinigenden Schwebstoffe und Abgase (Aerosole), der Höhenlage, den Windverhältnissen und dem Bestand an Grünanlagen.

Stadtklima

Das gegenüber dem Umland stark modifizierte Mesoklima von Städten und Industrieballungsräumen. Es umfasst das gesamte Volumen der bodennahen Luftschicht oberhalb und in unmittelbarer Umgebung der Stadt. Verursacht wird es durch die Art und Dichte der Bebauung, die Versiegelung des Bodens, das Wärmespeichervermögen der Baustoffe, das Fehlen der Vegetation, durch einen veränderten Wasserhaushalt und die vermehrte Emission von Abgasen, Aerosolen und Abwärme.

Starkregen

Niederschlag, der in hoher Dichte in sehr kurzer Zeit fällt. Es muss z. B. in 5 Minuten 5 Millimeter, in 10 Minuten 7,1 Millimeter, in 20 Minuten 10 Millimeter und in einer Stunde 17,1 Millimeter Regen fallen. Kurze Starkregen fließen schnell ab; sie verursachen zum Teil ein starkes Anschwellen der Flüsse und führen zu Bodenerosionen.

Stau

Ansammlung von Luftmassen im Luv eines Hindernisses (Berg, Gebirge), an dem die Luft zum Aufsteigen gezwungen wird, wobei es zu Wolkenbildung und Niederschlägen kommt. Die Wirkung des Staus, der Staueffekt, ist abhängig von der Höhe der Gebirge, ihrer Lage zu den regenbringenden Winden, ihrer Nähe zum Meer sowie zu den häufigsten Zyklonenbahnen. Erstes Anzeichen für Stau ist auf der Anströmseite der Gebirge, der Stauseite, der sich bereits vor Einsetzen der Kondensation bildende Staudunst. Bei geeigneter Wetterlage fallen dann ergiebige Stauniederschläge (Stauregen, Steigungsregen).

Steppenklima

Trockenes, kontinentales Klima mit warmen bis heißen Sommern und kalten Wintern, durchschnittlichen Jahresniederschlagssummen von 200 bis 500 Millimetern und häufigen Dürren, das der außertropischen Vegetationsform der Steppe zugeordnet ist. In der Köppen-Klimaklassifikation dient das Steppenklima neben dem Wüstenklima zur Differenzierung der Trockenklimate (B-Klimate).

Sternschnuppen

Sternschnuppen oder kleine Meteore, im Volksmund auch Laurentiustränen genannt, sind besonders gut in den klaren oder nur leicht bewölkten Nächten zwischen dem 10. und 14. August zu beobachten. Es handelt sich dabei um Gesteinsbröckchen mit einem Durchmesser von ca. einem bis zehn Millimeter, die aus dem Weltall in die Erdatmosphäre eindringen. Sie sind meist nur Sekundenbruchteile zu sehen verglühen in der Erdatmosphäre vollständig.

Strahlstrom

Bezeichnung für die in Höhen um 10000 Meter auftretenden Luftströmungen, die beträchtliche Geschwindigkeiten (bis 400 Kilometer pro Stunde) erreichen können. Sie entstehen an der Frontalzone (oder Polarfront) bezeichneten Grenze von sehr kalten und sehr warmen Luftmassen (Polar- und Tropikluft).

Strahlungsbilanz

Die Differenz aus der gesamten von oben auf die Oberfläche eintreffenden Strahlung und der gesamten vom Erdboden nach oben abgegebenen Strahlung. Ist die Strahlungsbilanz positiv, z. B. an einem sonnigen Tag, erhält der Erdboden mehr Energie als er abstrahlt, so dass er sich erwärmt (wenn man andere Transportprozesse wie Wärmeleitung im Erdboden vernachlässigt). Bei einer negativen Strahlungsbilanz (z. B. in einer klaren Nacht) kühlt der Boden dagegen aus, weil er mehr Energie abstrahlt als er von oben erhält.

Strahlungsnebel

Nebel, der durch die Abkühlung der untersten Luftschichten am abgekühlten Boden hervorgerufen wird. Er beginnt als Bodennebel, um langsam in die Höhe zu wachsen, wobei die oberste Schicht des Nebels die Ausstrahlung übernimmt. Der Strahlungsnebel wird selten größer (in der Vertikalen) als 200 Meter.

Strahlungstau

Bezeichnung für Wassertropfen, die sich bei Abkühlung (infolge von Ausstrahlung) von Oberflächen in wolkenloser oder wolkenarmer Nacht durch Kondensation des Wasserdampfes der umgebenden Luft an Gegenständen, Pflanzen sowie am Erdboden niederschlagen.

Stratocumulus

Graue oder weißliche Flecken, Felder oder Schichten von Wolken, die fast stets dunkle Stellen aufweisen, aus mosaikartigen Schollen sowie aus Ballen oder Walzen bestehen. Stratocumulus-Wolken scheinen von fester Struktur zu sein.

Stratosphäre

Die Stratosphäre ist eine Schicht der Atmosphäre. Sie liegt zwischen der Troposphäre und der Mesosphäre auf 12 bis 30 Kilometern Höhe. Die Temperatur ist hier ziemlich konstant: minus 50 bis minus 70 Grad Celsius. Die untere Begrenzung nennt man Tropopause, die obere Stratopause.

Stratus

Die weit ausgedehnte, zusammenhängende Schichtwolke liegt oft dicht über der Erde (bis 600 Meter). An tristen, grauen Wintertagen kann man sie oft beobachten. Die Wolken lassen Nieselregen entstehen, bringen aber nur selten starken Niederschlag.

Sturmfeld

Bereich eines Sturmtiefs, in dem die Windgeschwindigkeiten 75 Stundenkilometer überschreiten. Das Sturmfeld liegt entsprechend der Wirbelstruktur des Sturmtiefs ringförmig oder halbkreisförmig um eine windschwächere Kernzone und kann eine Breite von mehreren hundert Kilometern haben, wobei die Höchstgeschwindigkeiten im Bereich der Fronten und des nachfolgenden Trogs vorkommen.

Sturmflut

Als Sturmflut bezeichnen Meteorologen einen ungewöhnlich hohen Wasserstand an der Meeresküste und den Tidenflüssen, der unabhängig von den Gezeiten durch auflandige Stürme erzeugt wird. Der auflandige Wind weht dabei vom Wasser zum Land. Sturmfluten hängen oft mit typischen Sturmwetterlagen zusammen.

Sturmtief

Tiefdruckgebiet mit einem ausgeprägten Sturmfeld und sehr niedrigem, häufig 975 Hektopascal unterschreitenden Luftdruck in seinem Kern. Voraussetzung für die Entwicklung eines Sturmtiefs ist das Vorhandensein unterschiedlich temperierter Luftmassen mit großen Temperaturunterschieden in der Vertikalen.

Subtropen

Die polwärts an die Tropenzone anschließenden Klimagebiete, etwa zwischen 20 bis 30 Grad geographischer Breite, mit feuchten Wintern und trockenen, heißen Sommern. In den Subtropen liegen die für die Zirkulation wichtigen stationären Hochdruckgebiete als Quellgebiete subtropischer Luftmassen und der Passate.

Südwestlage

Großwetterlage der gemischten Zirkulationsform. Zwischen einer Hochdruckzone, die sich vom westlichen Mittelmeer nach Südrussland erstreckt, und einem Tiefdruckgebiet über dem mittleren Nordatlantik/Irland verläuft über West- und Mitteleuropa ein hoch reichende Südwestströmung, mit der milde bzw. warme Meeresluft herangeführt wird. Man unterscheidet die zyklonale und die antizyklonale Südwestlage.

SYNOP-Meldung

Bodenwettermeldung einer Landstation zu bestimmten festgelegten Terminen. Beobachtungs- und Messwerte meteorologischer Elemente werden nach einem international vereinbarten Wetterschlüssel in Form von fünfstelligen Zahlenreihen verbreitet.

Synoptik

Teilgebiet der Meteorologie. Durch die kartenmäßige Darstellung von Wetterbeobachtungen wird die augenblickliche Wettersituation analysiert und daraus eine Wettervorhersage abgeleitet. Die Synoptik geht auf H. W. Brandes zurück, der 1816 erstmals Betrachtungen dieser Art anstellte und die gesetzmäßige Wanderung der Wettererscheinungen nachwies.

Szintillation

Ein Begriff für das Funkeln des Sternenlichts aufgrund von Luftunruhen. Szintillation entsteht durch turbulente Dichteschwankungen (Temperaturunterschiede) der von den Lichtstrahlen durchlaufenen Luftschichten. Die Bahn eines Lichtstrahls wird verändert, die Gestirne wechseln daher scheinbar geringfügig ihren Ort, und es treten gleichzeitig Helligkeitsschwankungen auf. Das wird von der Erde aus als "Funkeln" wahrgenommen.