WETTER-LEXIKON

  • Tagesgang
  • Tagwind
  • Taifun
  • Talnebel
  • Tau
  • Taumesser
  • Tauniederschlag
  • Tauplatte
  • Taupunkt
  • Tauwetter
  • Temperatur
  • Temperaturextrema
  • Temperaturgradient
  • Temperatursinn
  • Temperaturskala
  • Temperatursumme
  • Temperaturumkehr
  • Temporäre Schneegrenze
  • Tensiometer
  • Thermik
  • Thermograph
  • Thermometer
  • Thermometer-Hütte
  • Thermosphäre
  • Tiefdruckgebiet
  • Tiefdruckgebiet, der Ablauf ...
  • Tiefdruckwetter
  • Tierkreis
  • Topographie
  • Tornado
  • Totalisator
  • Trägheitsströmung
  • Translucidus
  • Transmissometer
  • Treibeis
  • Treibhauseffekt (Glashauswirkung)
  • Trockengrenze
  • Trockengürtel
  • Trockeninsel
  • Trockenmonat
  • Trockental
  • Trockenwaldklima
  • Trockenzeit
  • Trog
  • Troglage 1
  • Troglage 2
  • Trombe
  • Tropen
  • Tropenkoller
  • Tropenkrankheiten
  • Tropfenzähler
  • Tropikluft, afrikanische -
  • Tropikluft, kontinentale
  • Tropikluft, maritime afrikanische -
  • Tropische Wirbelstürme
  • Tropopause
  • Troposphäre
  • Trübung
  • Trübungsfaktor
  • Tundra
  • Turbulente Flüsse
  • Turbulenter Impulsaustausch
  • Turbulenz
  • Turbulenzinversion
  • Turbulenzwolke

Tagesgang

Typische Änderung meteorologischer Größen im Tagesverlauf, z. B. die Temperatur mit einem Minimum nach Sonnenaufgang und einem Maximum am frühen Nachmittag, die Feuchtigkeit im temperaturentgegengesetzten Gang oder der Wind mit Geschwindigkeitsmaximum in Bodennähe gegen Mittag sowie der Sicht mit Minimum in den Frühstunden und Maximum in den Abendstunden.

Tagwind

Unter Tagwind versteht man den talaufwärts wehenden Wind im Gebirge. Er entsteht infolge der Tageserwärmung und setzt im Sommer verstärkt vormittags ein. Der Gegensatz hierzu ist der Nachtwind. Er weht talabwärts und setzt gegen Abend ein.

Taifun

Bezeichnung für tropische Wirbelstürme im Bereich des westlichen Pazifiks. Sie richten vor allem in der Zeit zwischen Juli und November in Japan beziehungsweise an den Ost- und Südostküsten Asiens häufig große Verheerungen an. Der Name kommt aus dem Chinesischen (tai fung) und bedeutet großer Wind.

Talnebel

Darunter versteht man einen Abkühlungsnebel, der von der Höhe aus gesehen nur in Tälern und Mulden vorkommt. Dort besteht für die durch nächtliche Ausstrahlung sich abkühlende Luft keine Ausweichmöglichkeit. Talnebel beobachtet man vor allem im Herbst in Flusstälern und in den Mittelgebirgstälern.

Tau

Sammelbezeichnung für an der Erdoberfläche, an Gegenständen oder Pflanzen abgesetzte Wassertropfen, die durch Kondensation des Wasserdampfes aus der umgebenden Luft entstehen. Die Kondensation wird durch Abkühlung bei nächtlicher Ausstrahlung hervorgerufen.

Taumesser

Der Taumesser oder Drosometer ist ein Gerät zur Messung der Taumenge durch die Bestimmung des Gewichts der als Tau abgesetzten Flüssigkeit. Als Auffangfläche (Taufänger) dienen Tauplatten, deren durch Taubeschlag verursachte Gewichtszunahme durch Wiegen festgestellt wird.

Tauniederschlag

Die allein aus dem Taubeschlag resultierende Niederschlagshöhe. Meist ist dieser Betrag unter mitteleuropäischen Klimaverhältnissen gering. Je Nacht werden etwa 0,1 bis 0,2, selten bis 0,5 Millimeter gemessen. Der Anteil am Gesamtniederschlag beträgt etwa 2 bis 5 Prozent. Dagegen stellt der Tau in den Trockengebiete der Erde über weite Strecken des Jahres die einzige Quelle der Wasserversorgung für die Vegetation dar.

Tauplatte

Zur Taumessung verwendete, aus einer Mischung aus Kieselgur, Alabaster und Wasser im Verhältnis 1:2:4 bestehende, sehr wasseraufnahmefähige poröse Platte von einem Zentimeter Dicke und 100 Quadratzentimeter Fläche. Meist werden nachts mehrere Tauplatten an verschiedenen Orten ausgelegt. Am nächsten Morgen bestimmt man ihre Gewichtszunahme.

Taupunkt

Diejenige Temperatur, auf die sich die Luft abkühlen muss, damit der in ihr enthaltene Wasserdampf zu kondensieren beginnt. So beträgt zum Beispiel bei 15 Grad Celsius und 50 Prozent relativer Feuchte der Taupunkt 4,6 Grad Celsius. Bei einer Feuchte von 100 Prozent entspricht der Taupunkt der aktuellen Temperatur von 15 Grad Celsius.

Tauwetter

Wetterlage, bei der nach längerem Frost die Temperatur infolge von Warmluftzufuhr den Gefrierpunkt überschreitet, so dass die meist vorhandene Schneedecke taut. Tauwetter in Verbindung mit ergiebigen Niederschlägen führt in den Wintermonaten und zu Beginn des Frühjahrs häufig zu Hochwasser.

Temperatur

Wärmezustand der Luft bzw. des Bodens, abhängig vor allem von Sonnenstand, Ortshöhe, Luftströmungen und Luftfeuchtigkeit sowie der physikalischen Oberflächenbeschaffenheit. Die mittlere Lufttemperatur an der Erdoberfläche (bezogen auf die gesamte Erde) beträgt 14,3 Grad Celsius.

Temperaturextrema

Temperaturextrema sind die niedrigsten und höchsten gemessenen Temperaturen innerhalb eines Beobachtungszeitraums an einem Beobachtungsort.

Temperaturgradient

Eine Temperaturänderung pro hundert Meter Höhenunterschied, die deshalb auch vertikaler Temperaturgradient genannt wird. Ist der Gradient oder das Gefälle bei trockener bzw. ungesättigter Luft geringer als 1 Grad Celsius pro hundert Meter, so herrscht eine stabile Schichtung der Atmosphäre.

Temperatursinn

Fähigkeit zur Wahrnehmung von Temperaturunterschieden. Er warnt vor zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen und führt zum Aufsuchen der für den Stoffwechselablauf geeignetsten Temperatur, dem Temperatur-Optimum, das beispielsweise für den mitteleuropäischen Menschen bei 21 Grad Celsius liegt (bei gleichzeitiger relativer Feuchte von 60 Prozent).

Temperaturskala

Eine mit Hilfe von zwei Fixpunkten festgelegte, aus gleichlangen Teilstrichen bestehende Skalenteilung zur Angabe von Temperaturwerten. Die am häufigsten gewählten Fixpunkte der Temperaturskala sind der Siedepunkt des Wassers und der Schmelzpunkt des Eises.

Temperatursumme

Ein Begriff in der Klimatologie, der als Maß für die Intensität einer Erscheinung genommen wird. Beispielsweise ist die Kältesumme die Summe aller negativen Tagesmitteltemperaturen. Sie ist das Maß für die Strenge eines Winters. Das Gegenteil hiervon ist die Wärmesumme.

Temperaturumkehr

Darunter verstehen Meteorologen die Temperaturzunahme mit der Höhe. So ist es auf den Bergen dann wärmer als in den Niederungen. Eine Temperaturumkehr nennt man auch Inversion, und ist mit einer Feuchteabnahme der Luft verbunden. Dabei lösen sich die Wolken auf.

Temporäre Schneegrenze

Die jeweilige, von der Jahreszeit abhängige und von Tag zu Tag schwankende untere Grenze des schneebedeckten Bereichs im Gebirge. Sie erreicht im Spätsommer die höchste Lage und fällt dann mit der orographischen Schneegrenze zusammen.

Tensiometer

Gerät zur Messung der Bodenfeuchte. Das Messprinzip beruht auf der Bestimmung der von der Bodenfeuchte abhängenden Saugkraft der Wurzeln, welche diese aufwenden müssen, um dem Boden Wasser zu entziehen. Gut funktionieren Tensiometer nur bei relativ hohem Bodenwassergehalt.

Thermik

Ein in der Segelfliegerei üblicher Ausdruck für das Aufsteigen von warmer Luft und die damit verbundenen Aufwinde. Als Wind-Thermik wird der Aufwind in den Bergen bezeichnet. Thermik ist für den Segelflug von wesentlicher Bedeutung, da die Vertikalbewegung das motorlose Fliegen über größere Strecken ermöglicht.

Thermograph

Ein zur selbsttätigen Registrierung der Lufttemperatur benutztes Instrument. Als Messinstrument dient ein Bimetallthermometer. Die temperaturabhängige Deformationsbewegung des Bimetallstreifens wird auf einen Schreibhebel mit Schreibfeder übertragen. Die Temperaturwerte werden auf einem Schreibstreifen aufgezeichnet.

Thermometer

Ein Instrument zur Messung der Temperatur, insbesondere der Lufttemperatur in 2 Metern Höhe über dem Grund. Nach physikalischen Prinzipien bzw. Methoden der Messung unterscheidet man Deformationsthermometer, Flüssigkeitsthermometer, Gasthermometer, Siedethermometer, Strahlungsthermometer, Thermoelemente und Widerstandsthermometer.

Thermometer-Hütte

Jalousiehütte zur Unterbringung der hauptsächlichsten Wetterbeobachtungsinstrumente, wie Psychrometer, Hygrometer, Thermograph, Hygrograph und Extrem-Thermometer. Die Thermometer-Hütte, auch englische Hütte genannt, schützt die Instrumente in der Standardhöhe von 2 Metern über dem Erdboden vor direkter Strahlung von Sonne und Erdboden.

Thermosphäre

Die Thermosphäre umfasst den größten Teil der Atmosphäre (80 bis 480 Kilometer Höhe). In ihr werden die Luftmoleküle durch die aus dem All auftreffende kurzwellige Strahlung aufgeladen. Durch diesen Prozess entsteht Wärme. Daher nimmt in der Thermosphäre wieder die Temperatur mit der Höhe zu, bis sie etwa 1000 Grad erreicht hat.

Tiefdruckgebiet

Gebiet relativ niedrigen Luftdruckes, dessen Zentrum den niedrigsten Druckwert aufweist und in der Wetterkarte von einer oder mehreren Isobaren umschlossen ist. Es ist eine sehr wetterwirksame Erscheinung mit einem ausgeprägten Frontensystem.

Tiefdruckgebiet, der Ablauf ...

An der Vorderseite eines Tiefdruckgebiets tritt in Verbindung mit der Warmfront ein ausgedehntes Niederschlagsgebiet (Landregen) auf; diesem folgt der Warmsektor, der Aufheiterung bringt. Er wird an der Rückseite von der Kaltfront begrenzt. Hinter ihr strömt Kaltluft mit böigen Winden und Niederschlägen mit Schauercharakter heran. Zum Kern des Tiefs verkleinert sich der Warmsektor, so dass Warm- und Kaltfront sich zur Okklusion zusammenschließen.

Tiefdruckwetter

Luft strömt auf der Nordhalbkugel spiralförmig gegen den Uhrzeigersinn in ein Tief hinein. Die Folge: Im Zentrum des Tiefs muss die Luft nach oben steigen. Wolken entstehen, die Regen bringen. Daher sind Tiefs in der Regel mit schlechtem Wetter verbunden. Tiefdruckwetter wird auch zyklonales Wetter genannt.

Tierkreis

Mit der Ekliptik als Mittellinie am Himmel verlaufendes Band von zwölf Sternbildern: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann und Fische, von denen je drei, mit Widder beginnend, Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterzeichen heißen, in denen die Sonne, von der Erde aus gesehen, im Laufe des Jahres wandert.

Topographie

Höhenwetterkarte, die die Luftdruckverhältnisse in höheren Luftschichten darstellt. Gebräuchlich ist zum Beispiel die Darstellung des Abstandes der 500 Millibarfläche vom Erdboden als 'absolute Topographie'. Die Schichtlinien in Abständen von 4 zu 4 geopotentiellen Dekametern (ca. 40 Metern) heißen hier Isohypsen.

Tornado

Er tritt als verheerender Wirbelsturm in Nordamerika auf. Obwohl seine höchsten Geschwindigkeiten nicht messbar sind, weil die Messgeräte zerstört werden, lassen die dabei angerichteten Verwüstungen vermuten, dass in einem Tornado Windgeschwindigkeiten von 300 bis 1000 Kilometer pro Stunde auftreten können.

Totalisator

Meteorologisches Gerät, das den Niederschlag über einen längeren Zeitraum sammelt. In hohen Berglagen sammelt man in einer Jahreszeit bis zu 4000 Liter pro Quadratmeter Niederschlag. Damit dieser nicht verdunstet, schützt man ihn durch eine Ölschicht. Vor Gefrieren schützt Salz, das man beigibt.

Trägheitsströmung

Das ist die Strömung einer Flüssigkeit oder eines Gases auf deren Masse keine äußeren Kräfte einwirken, so dass die weitere Bewegung nur von der Trägheit der beteiligten Masse bestimmt wird. Im absoluten Raum würde sich eine solche Bewegung gradlinig mit unveränderter Geschwindigkeit fortsetzen.

Translucidus

Ein adjektivischer Zusatz zu den Namen der Wolkengattungen Altocumulus, Altostratus, Stratocumulus und Stratus mit der Bedeutung durchscheinend. Wolken der Unterart translucidus bilden ausgedehnte Flecke, Felder oder Schichten, die so durchsichtig sind, dass Sonne oder Mond zu erkennen sind.

Transmissometer

Ein Gerät zur Messung der Lichtdurchlässigkeit der Atmosphäre, vor allem zur Ermittlung der Landebahnsicht. Bestimmt wird der durch Extinktion an Trübungspartikeln verursachte Lichtverlust.

Treibeis

Das auf Flüssen und dem Meer treibende Eis. Es gelangt mit den kalten Meeresströmungen aus polaren Zonen bis in niedere Breiten, gelegentlich bis zum Breitenkreis von 36 Grad (Treibeisgrenze). Daher besteht häufig eine Gefahr für die Schifffahrt. Mit einem treibenden Eisberg stieß der englische Passagierdampfer Titanic auf seiner Jungfernfahrt am 15. April 1912 südlich der großen Neufundlandbank zusammen und ging unter; dabei kamen 1513 Menschen ums Leben.

Treibhauseffekt (Glashauswirkung)

Das Zustandekommen relativ hoher Temperaturen in Räumen, die mit Glas gedeckt und von der Sonne bestrahlt sind. Die Sonnenstrahlung durchdringt das Glas mit geringem Verlust, wird am Boden absorbiert und in Wärme verwandelt. Für langwellige Wärmestrahlung ist Glas jedoch praktisch undurchlässig, sie erwärmt den Raum. Ein Treibhauseffekt ist auch auf der Erdoberfläche zu beobachten, wobei die Luftschichten die Funktion des Glases haben; ohne ihn würde auf der Erde eine Temperatur von -18°C (statt +14°C) herrschen.

Trockengrenze

Die Grenze zwischen den Gebieten trockenen bzw. halbtrockenen Klimas und den Gebieten feuchten bzw. halbfeuchten Klimas. Über die Verdunstung hängt die Trockengrenze von der Temperatur ab. Die Trockengrenze lässt sich durch physiographische Methoden auf kleinmaßstäblichen Karten relativ genau festlegen.

Trockengürtel

Das sind die Trockengebiete der Erde beiderseits des nördlichen und südlichen Wendekreises im Bereich der randtropischen Hochdruckgürtel, in denen aufgrund des vorherrschenden Absteigens der Luft nur sehr geringe Niederschlagshöhen verzeichnet werden.

Trockeninsel

Ein inselartig in einem relativ niederschlagsreichen Gebiet gelegener Raum, der im Vergleich zu seiner weiteren Umgebung nur geringe Niederschlagshöhen verzeichnet. Eine Trockeninsel ist vielfach durch die Lage im Lee von Gebirgen bedingt.

Trockenmonat

So nennt man einen Monat mit trockenen Klimabedingungen. Der jeweils für einzelne Regionen sehr unterschiedlich aus dem Verhältnis von Temperatur- und Niederschlagswerten definierte Begriff ist auf andere Gebiete nicht übertragbar.

Trockental

Ein Tal, das oberflächlich kein Wasser mehr führt. Es entsteht durch Veränderung der hydrographischen Verhältnisse, z. B. durch Absenkung des Grundwassers, Klimaänderung oder übermäßige Wasserentnahme durch den Menschen. Trockentäler gibt es im Karst, in ehemaligen vergletscherten Gebieten und in Wüsten.

Trockenwaldklima

Bezeichnung für das Klima im Bereich des Trockenwaldes (regengrüner, lichter Wald) der wechselfeuchten Tropen und Subtropen. Im Trockenwaldklima gibt es etwa fünf bis sieben trockene Monate im Jahr.

Trockenzeit

Als Trockenzeit bezeichnet man eine Jahreszeit, in der die Niederschläge nicht ausreichen, um das pflanzliche Wachstum aufrecht zu erhalten. Extrem trockene Jahreszeiten waren in Deutschland z. B. das Frühjahr 1893, der Sommer 1911 und der Herbst 1953.

Trog

Ein Gebiet tiefen Luftdrucks innerhalb der Rückseitenströmung eines kräftigen, bereits zu altern beginnenden Tiefdruckgebietes. Der aus hochreichender Kaltluft bestehende Trog wandert meist in einem bestimmten Abstand hinter der Kaltfront her. Tröge zeichnen sich durch lebhafte Schauertätigkeit und starke bis stürmische Winde aus, die an der tiefsten Stelle des Tiefs am kräftigsten ausgeprägt sind.

Troglage 1

Als Großwetterlagen sind zwei typische Troglagen definiert, die oft für mehrere Tage die Witterung Mitteleuropas beeinflussen. Dies ist der Trog über Westeuropa, der unbeständiges, aber nicht durchweg unfreundliches Wetter zur Folge hat, und der Trog über Mitteleuropa, der unbeständiges und unfreundliches Wetter bringt.

Troglage 2

Typische Wetterlage mit hohem Druck im Westen und Osten von Mitteleuropa und einem von Skandinavien ausgehenden und nach Süden reichenden Tiefdruckausläufer, wobei die Isobaren über Mitteleuropa einen Trog bilden.

Trombe

Räumlich eng begrenzter Wirbelsturm von unterschiedlicher Größenordnung. Man unterscheidet Klein-Tromben, zu denen Sand- oder Staubhosen sowie Sand- oder Staubteufel zählen und Groß-Tromben (z. B. Windhosen), die in vegetationsarmen Trockengebieten, aber auch über wärmeren Zonen in Mitteleuropa auftreten. Sie können einen Durchmesser von bis zu 200 Metern erreichen.

Tropen

Die Tropen sind das Treibhaus am Äquator. Gleichmäßig hohe Temperaturen und ausgiebige Regenfälle sorgen für eine üppige Vegetation. Schwere Gewitter sind an der Tagesordnung. In den Tropen herrscht ein so genanntes “Tageszeitenklima”, das heißt, die Unterschiede zwischen Tag und Nacht sind hier größer als die zwischen den einzelnen Jahreszeiten.

Tropenkoller

Hochgradiger Erregungszustand in den Tropen lebender Menschen, der sich in Form von Tobsucht, fluchtartigem Fortlaufen und Amok äußern kann. Er tritt unter dem Einfluss des Tropenklimas als Reaktion auf Lebensschwierigkeiten auf.

Tropenkrankheiten

Erkrankungen, die vor allem in tropischen Gebieten auftreten und durch spezifische Krankheitserreger verursacht werden. Sie werden bei Menschen aus gemäßigten Zonen durch klimabedingte Herabsetzung der Widerstandskraft, z. B. gegen Malaria, Gelbfieber, Schlafkrankheit, Lepra und Amöbenruhr gefördert.

Tropfenzähler

Messfühler zur digitalen Erfassung der Niederschlagsmenge im Niederschlagsschreiber. Sein Messprinzip beruht auf der Ausnutzung der Adhäsionskräfte (Anziehungskräfte) zwischen einem Wassertropfen und der Wandung einer Abtropfdüse.

Tropikluft, afrikanische -

Die afrikanische Tropikluft kommt nur in sehr seltenen Fällen nach Mitteleuropa. Ihr Ursprungsgebiet ist die Sahara. Von hier aus gelangt sie mit Saharastaub beladen an die afrikanische Mittelmeerküste, wo sie Temperaturen von 50 Grad und mehr hervorruft. Als Folge des Saharastaubes erscheint in ihr der Himmel grau und die Sonne selbst im Zenit dunkelrot.

Tropikluft, kontinentale

Sie hat ihren Ursprung über dem südlichen Balkan und Kleinasien und kommt mit der Ostströmung eines kontinentalen Hochdruckgebietes nach Europa. In der warmen Jahreszeit zeichnet sie sich durch Trockenheit und große Hitze (Temperaturen über 30 Grad) aus. Im Winter ist sie für Mitteleuropa ohne Bedeutung.

Tropikluft, maritime afrikanische -

Gelangt trockene afrikanische Tropikluft an das Mittelmeer, und zieht darüber hinweg, reichert sie sich mit Feuchte an und wird so zur maritimen afrikanischen Tropikluft. Wird sie an einem Gebirge wie den Alpen zum Aufsteigen gezwungen, so kommt es durch Hebungsabkühlung im Luv zu heftiger Staubewölkung.

Tropische Wirbelstürme

Heftige, orkanartige Wirbelstürme der Tropenzone, häufig mit Windgeschwindigkeiten von 200 Stundenkilometern und mehr. Tropische Wirbelstürme entstehen nur über warmen Meeresgebieten, also auf der Nordhalbkugel vorwiegend im Sommer und frühen Herbst, jedoch nicht in der Nähe des Äquators, da eine ausreichende Coriolis-Beschleunigung wirksam sein muss.

Tropopause

Grenzschicht zwischen Troposphäre und Stratosphäre; über Mitteleuropa in 10 bis 12 km Höhe, am Pol in 8 bis 9 km, am Äquator 16 bis 18 km Höhe. Alle Wettererscheinungen mit ihren zum Teil sehr lebhaften Vertikalbewegungen treten unterhalb der Tropopause auf; Verkehrsluftfahrt ist daher oberhalb der Tropopause günstig.

Troposphäre

Der unterste Bereich der Atmosphäre, er reicht über Mitteleuropa bis in eine Höhe von 12 Kilometern. In der Troposphäre spielt sich praktisch das gesamte sichtbare Wettergeschehen ab. Man unterteilt sie in die Grundschicht (0 bis 1 Kilometer Höhe), in die Konvektionsschicht (1 bis 8 Kilometer) und Tropopausenschicht (8 bis 12 Kilometer Höhe).

Trübung

Verringerung der Lichtdurchlässigkeit der Atmosphäre durch Staubteilchen und Dunst- und Wassertröpfchen, die eine erhöhte Absorption und Streuung der Sonnen- und Himmelsstrahlung verursachen und im Gegensatz zu einer reinen Atmosphäre eine mehr weißliche Himmelsfarbe bewirken.

Trübungsfaktor

Ein von F. Linke (1878 -1944) eingeführter Begriff; er gibt an, wie viele stärker die reale Atmosphäre getrübt ist als eine reine Atmosphäre (Rayleigh-Atmosphäre, in der die Streuung des Sonnenlichts nur an den Luftmolekülen erfolgt).

Tundra

Vegetationstyp jenseits der subpolaren Waldgrenze (Kältesteppe), der besonders in Nordsibirien und in Nordamerika verbreitet ist. Der Boden taut hier im Sommer nur kurzfristig oberflächlich auf (Dauerfrostboden). Die lange Frostperiode, niedrige Temperaturen und Nährstoffarmut stellen nur eine kümmerliche Lebensgrundlage dar.

Turbulente Flüsse

Das sind die Transporte (Wärme, Wasserdampf, Impuls und Beimengungen), die durch atmosphärische Turbulenz verursacht werden. Da eine Turbulenz immer bestrebt ist, bestehende Gegensätze auszugleichen, ist die Stärke der turbulenten Flüsse nicht nur abhängig von der Intensität der Turbulenz, sondern auch vom Gefälle der Eigenschaften im Ausgangszustand.

Turbulenter Impulsaustausch

Das ist derjenige der turbulenten Flüsse, der sich auf den Impuls bezieht. Er tritt bei jeder Windscherung, besonders aber in der bodennahen Reibungsschicht auf. Da die Windgeschwindigkeit am Boden am geringsten ist, ist der turbulente Impulsausgleich immer nach unten zum Boden gerichtet.

Turbulenz

Ungeordnete Strömungsbewegung bzw. auf- und absteigende Luftströme mit Wirbelcharakter. Sie sorgt für eine senkrechte Durchmischung in der Atmosphäre (Austauschvorgänge). Beim Gegensatz handelt es sich um eine laminare, schwankungsfreie, glatte Strömung.

Turbulenzinversion

Das ist eine an der Obergrenze einer durch Turbulenz durchmischten Schicht entstehende Inversion. Da die Turbulenz durch Reibung an der Erdoberfläche hervorgerufen wird, ist die Bezeichnung Turbulenzinversion weitgehend gleichbedeutend mit Reibungsinversion.

Turbulenzwolke

Eine Wolke, die im oberen Teil einer durch Turbulenz durchmischten Schicht entsteht. Kommt es bei anfangs stabiler Schichtung in einer Schicht zu völliger Durchmischung, so stellt sich - solange keine Kondensation eintritt - ein trockenadiabatischer Temperaturgradient ein.